Leipzig – Wie macht man eine Einteilnehmeranlage fit für den Empfang von drei verschiedenen Satellitenpositionen?
In unserem Beispiel geht es um die Installation einer Schüssel auf dem Balkon. Der Empfang eines Satellitensignals ist allerdings nur dort möglich, wo „freie Sicht“ in südöstliche Richtung herrscht, d. h. zwischen Anlage und Satellit sollten keine hohen Gebäude oder andere Störquellen stehen.
Ist die Sicht verbaut, sollten Sie nur selbst tätig werden, wenn Ihr Dach eben ist bzw. ein Sicherheitszaun vor einem möglichen Absturz bewahrt. Im Zweifelsfall überlassen Sie die Installation lieber einem professionellen Antennentechniker.
Für unser Beispiel haben wir eine Anlage ausgewählt, die die in Deutschland populärsten Satelliten der SES-Astra-Flotte auf 19,2 Grad Ost und der Eutelsat-Hot-Bird-Flotte auf 13 Grad Ost empfängt. Hinzu kommen die Satelliten SES Astra 1D und 3A, die auf der Orbitalposition 23,5 Grad Ost zu Hause sind. Diese sind eine ideale Ergänzung, weil Multifeedempfang, also der Empfang mehrerer Satellitenpositionen über eine Schüssel, nur bis zu einer maximalen Differenz von zwölf Grad möglich ist. Außerdem ist das Programmangebot auf 23,5 Grad Ost recht interessant. Neben den Regionalprogrammen von Sat.1 senden dort HDTV-Sender wie die der Euro-1080-Gruppe und der HD-Promotionskanal von SES Astra. Für den Empfang dieser Kanäle ist ein spezieller HD-Receiver notwendig.
Zur Ausrichtung der Anlage kann ein Sat-Finder benutzt werden. Einfache-re Geräte wie den Satcon SRT-SF 20 gibt es ab zwölf Euro. Bessere Sat-Finder, die wie z. B. der Digisat Pro Emitor AB mit LC-Display ausgestattet sind, kosten zirka 80 Euro. Professionelle Messgeräte gehen noch mehr ins Geld, weswegen man solche im Fachgeschäft ausleihen sollte. Anders als beim Empfang zweier Satellitenpositionen gibt es nicht die Alternative des Monoblock-LNBs. Der zentrale LNB muss auf jeden Fall auf SES Astra (19,2 Grad Ost) ausgerich-tet sein. Der LNB für den Empfang von Eutelsat Hot Bird (13 Grad Ost) liegt in „schielender“ Position, wobei es von der Satellitenschüssel aus gesehen links von der Mitte angeordnet ist. Folglich ist der LNB, der für den Empfang von SES Astra (23,5 Grad Ost) vorgesehen ist, rechts vom Brennpunkt der Satellitenschüssel angesiedelt. Die Signale der „schielend“ angepeilten Satelliten sind allerdings so stark, dass Einbußen bei der Qualität nicht zu befürchten sind. Voraussetzung ist jedoch, dass der Sat-Spiegel einen Mindestdurchmesser von 85 Zentimetern besitzt.
Im nächsten Teil der Workshopreihe, den Sie am 1. Weihnachtsfeiertag auf unserer Webseite finden, bauen wir eine Anlage zum Empfang von vier Satellitenpositionen inklusive Türksat. [mg]
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