München – Für das künftige Handy-TV will die EU-Kommission als einzigen europaweiten Standard die Sendetechnik DVB-H forcieren.
Laut einem internen Papier, das dem Nachrichtenmagazin Focus vorliegt, will EU-Medienkommissarin Viviane Reding am Mittwoch DVB-H (Digital Video Broadcasting – Handheld) ins Amtsblatt der EU eintragen lassen.
Für alternative Methoden der Bildübertragung auf mobile Geräte, zum Beispiel per UMTS, brechen damit schwere Zeiten an. Redings Entscheidung zwingt alle EU-Staaten dazu, DVB-H besonders zu fördern.
Mit dieser Vorgabe will die Luxemburgerin Focus zufolge Europa eine führende Rolle im Zukunftsmarkt für mobiles Fernsehen sichern, der nach Schätzungen schon im Jahr 2010 ein Volumen von neun Milliarden Euro erreichen könnte. Reding: „Wir dürfen nicht darauf warten, bis auch die letzte deutsche Landesmedienanstalt endlich entschieden hat, mit welchem Standard und mit welchen Frequenzen Handy-TV stattfinden soll.“
Deutsche TV-Sender müssen sich nun umstellen: Bisher verschickt RTL Video-News auch im UTMS-Standard aufs Handy. ZDF und ARD planen eigene derartige Angebote. Die ARD will sich nach Focus-Informationen sogar den Luxus der Doppelversorgung leisten: Nachdem ab Montag zunächst die „Tagesschau“ eine 100-Sekunden-Ausgabe für Mobiltelefone startet, soll der Bayerische Rundfunk am 1. August ein ähnliches Programm als Test senden: Das Nachrichtenteam der BR- „Rundschau“-Redaktion bedient dann drei Monate lang UMTS-Handys mit dem aktuellen Weltgeschehen in Form einer 100 Sekunden langen Videoclip-Ausgabe. [fp]
Bildquelle:
- Technik_Video_Artikelbild: Technik_Video_Artikelbild.jpg: © lassedesignen - Fotolia.com