Gestochen scharf bis Pixelmatsch – Premiere bietet Fernsehen erster und zweiter Klasse

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Leipzig – Abonnenten des Pay-TV-Anbieters Premiere sehen es täglich: Die Bildqualität der einzelnen Sender im Angebot unterscheidet sich mitunter dramatisch. Welche Sender werden besonders gut, welche besonders schlecht übertragen?

Das Medienmagazin DIGITAL FERNSEHEN (DF) hat die Premiere-Kanäle unter die Lupe genommen und kommt zu Ergebnissen, die DF-Chefredakteur Marc Hankmann erstaunt kommentiert: „Besseres Bild dank Digitalempfang? Daran scheinen sich einige Programmanbieter nicht halten zu wollen, weil bei ihnen scheinbar der Rotstift regiert.“ Schließlich steht und fällt die Qualität der digitalen TV-Übertragung mit der Bitrate, mit der Bild und Ton zu den Zuschauern gelangen.

Im DF-Testlabor wurde die Bildqualität aller Premiere-Kanäle aufwendig gemessen und die jeweiligen Bitraten ermittelt. Ausgezeichnete Werte erreichten die beiden HDTV-Angebote Premiere HD und Discovery HD. Übertragungsraten von 18 bzw. 19 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) sorgen für eine optimale Bildqualität, die selbst mit den Formaten Blu-ray und HD DVD mithalten kann. Marc Hankmann ist beeindruckt: „Das sind Programme, für die man sich wirklich einen Flachbildfernseher zulegen sollte – große Bilder mit brillanten Farben.“
 
Überzeugen können auch die Sport- und Filmübertragungen aus dem SDTV-Bereich. Für das Premiere-Sportportal wurden Übertragungsraten von ca. 5 Mbit/s gemessen. Auch die meisten Spielfilmangebote werden noch mit mehr als 4 Mbit/s ausgestrahlt und erreichen damit in etwa das Niveau öffentlich-rechtlicher Sender, die ihre PAL-Signale mit 5 bis 6 Mbit/s übertragen.

Inakzeptabel sind dagegen die Datenraten, mit denen die Kanäle des Thema-Pakets gesendet werden. Angebote wie 13th Street oder SciFi bleiben weit unter 3 Mbit/s und weisen bereits deutliche Bildfehler auf. Besonders schlecht schnitt der Kanal Animal Planet ab, in dessen Tierdokumentationen die Landschaft teilweise so aussieht, als bestünde sie aus Lego-Steinen.
 
Die Bitrate ist abhängig von der Anzahl der Kanäle, die über einen Transponder ausgestrahlt werden. Der Datenstrom muss auf die zu übertragenen Angebote aufgeteilt werden. Eigentlich sollten das nicht mehr als acht Kanäle sein. Aus Kostengründen sind es häufig deutlich mehr. Quantität geht beim Digital-TV vielfach vor Qualität. Als Folge dieser Politik sinken die Datenraten. Verpixelungen und andere Bildfehler häufen sich.
 
Insgesamt besteht nach Meinung der DF-Experten bei Premiere Nachholbedarf. Die Transponderkapazitätenmüssten deutlich erhöht werden, um die Übertragungsqualität zu verbessern. Alle Hintergründe über das technisch aufwendige Messverfahren und die detaillierten Ergebnisse finden Sie in der aktuellen Ausgabe von DIGITAL FERNSEHEN.[fp]

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