LTE verbessert Internetversorgung auf dem Land

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Da klassische DSL-Leitungen allmählich an ihre technischen Grenzen stoßen, ist es für Internetanbieter an der Zeit, über Alternativen nachzudenken. Den Ansprüchen der Nutzer können sie mittlerweile nur noch mit immer höheren Bandbreiten gerecht werden. Mit VDSL, Kabelinternet und LTE stehen derzeit drei potente Technologien zur Verfügung.

Die klassische DSL-Leitung kommt bei der Nutzung von Kupferkabeln langsam an ihre Grenzen: Eine Datenrate von 16 MBit/s ist das technische Maximum. Was lange Jahre als Turbo-Internet bezeichnet wurde, erfüllt heute immer häufiger nicht mehr die Ansprüche der Nutzer. Denn in Zeiten von hochauflösenden Video-Inhalten, Internettelefonie, IPTV, Online-Gaming und der parallelen Verwendung von mehreren internetfähigen Endgeräten werden immer höhere Bandbreiten benötigt. Glücklicherweise können die auch mittlerweile fast überall angeboten werden: Derzeit sind drei Technologien verfügbar, die Geschwindigkeiten von 50 MBit/s und mehr ermöglichen. Doch worin liegen die Unterschiede von VDSL, Kabelanschluss und LTE?

VDSL: Schnelles Internet – aber nur in Ballungszentren
 
Bei VDSL handelt es sich um eine DSL-Leitung, die statt auf Kupfer- auf das schnellere Glasfaserkabel setzt. So kann derzeit über VDSL mit maximal 50 MBit/s gesurft werden. Auch hier kommen auf der sogenannten „letzten Meile“, d.h. der Verbindung zwischen dem Verteiler und dem Endnutzer, Kupferkabel zum Einsatz, was die Verbindung ausbremst.
 
Um mit der immer schnelleren Konkurrenz mithalten zu können, werden momentan zwei Lösungsansätze parallel verfolgt: Zum Einen wird der Ausbau von Glasfaserleitungen, die die letzte Meile ersetzen, weiter vorangetrieben Diese reine Glasfaserleitung soll den enormen Speed von 200 MBit/s ermöglichen. Zum Anderen wird mit der Vectoring-Technik gearbeitet, bei der durch geänderte Signalverarbeitung auf den Kupferleitungen eine Datenrate von 100 MBit/s erreicht werden kann. Der größte Nachteil dieses Internetanschlusses ist die Verfügbarkeit in ländlichen Gebieten: Die Verlegung von Glasfaserkabeln ist teuer und außerhalb von Städten wenig lohnenswert.

Kabeltechnik überzeugt durch hohe Datenraten und günstige Preise
 
Technisch ganz ähnlich funktioniert das schnelle Internet via Kabel. Auch hier wird auf Glasfasertechnik zurückgegriffen, der Unterschied liegt lediglich darin, dass statt dem Telefon- das Fernsehkabelnetz verwendet wird. Für den Kunden besteht der Vorteil in den relativ niedrigen Preisen für die hohe Geschwindigkeit von 100 MBit/s. Im Gegensatz zu (V)DSL- oder Mobilfunkdienstleistern arbeiten die Kabelanbieter nicht bundesweit, sondern regional beschränkt. Um eines der Kabelangebote wahrnehmen zu können, muss ein Kabelanschluss des jeweiligen Anbieters im Haus vorhanden sein. Das Fernsehen muss dabei nicht zwingend zusammen mit dem Internetanschluss ebenfalls über Kabel empfangen werden. Der Nachteil ist wie auch bei VDSL die relativ schlechte Verfügbarkeit auf dem Land.

Schnell und fast überall erhältlich: LTE verbessert Internetversorung auf dem Land
 
Die ländliche Verfügbarkeit ist wiederum die größte Stärke von LTE: Dort ist das 4G-Netz – ebenso wie in Großstädten – heute bereits fast überall empfangbar. Im Gegensatz zu den beiden anderen Technologien überträgt LTE die Daten via Mobilfunknetz, das relativ günstig in der Infrastruktur ist und große Reichweiten erlangen kann. Auf dem Land werden Geschwindigkeiten von 50 MBit/s, in Städten aktuell bis zu 150 MBit/s erreicht – und die Technik ist noch ausbaufähig. Ein weiterer Vorteil der Funktechnik: Ein LTE-Tarif kann im Gegensatz zu einem VDSL- oder Kabelanschluss auch mobil über Smartphones und Tablets genutzt werden. Der Nachteil liegt in der Volumenbegrenzung: Da Geschwindigkeit und Kapazität im Mobilfunknetz stark abnehmen, je mehr Daten übertragen werden, müssen die Anbieter die Datenmenge begrenzen. So ist auch bei LTE-Flatrates eine Volumenbegrenzung Standard. Zwar kann diese je nach Art des Tarifs sogar etwa 30 GB umfassen, doch für manche Art der Nutzung reicht auch das nicht aus.

Fazit: Jede Technik hat ihre Berechtigung
 
Sowohl die Betreiber von DSL- als auch von Kabelnetzen scheuen den Ausbau der Leitungen in ländlichen Gebieten. Hier und beim mobilen Einsatz bleibt LTE auch in Zukunft unbestrittener Favorit, der jedoch dauerhaft mit dem Wermutstropfen der begrenzten Datenmenge behaftet bleibt. VDSL und Kabel sind in den Städten auf ähnlichem Niveau vertreten und momentan preislich noch attraktiver. Entwicklungspotential was die Maximalgeschwindigkeiten anbelangt bieten alle drei Internettechnologien. [Sascha Ewald/das]

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106 Kommentare im Forum

  1. AW: LTE verbessert Internetversorgung auf dem Land Warum ??? Ich habe LTE und es läuft wie geschmiert und ich wohne auf dem Land Gruß F117
  2. AW: LTE verbessert Internetversorgung auf dem Land Für aktuell 50 Euro im Monat beim 100MBit L-Tarif hat man immerhin 30GB Inklusivvolumen: Call & Surf Comfort via Funk – Über Funk und ohne DSl-Anschluss ins Internet | Telekom Die muss man erstmal verbrauchen.
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