Medientage: HDTV in Deutschland vor dem Start

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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München – Das HDTV-Zeitalter hat bereits begonnen. Darüber waren sich die Referenten des von DIGITAL FERNSEHEN-Mitherausgeber Stefan Hofmeir moderierten Panels „HDTV: Das bessere Fernsehen!“ auf den Medientagen München einig.

Mit dem Start weiterer HDTV-Satellitenkanäle über Astra ab 2005 hoffen Produzenten, Programm- Veranstalter und Satelliten-Betreiber mit dem Durchbruch im Consumerbereich. „Wer morgen in HDTV senden will, der muss heute bereits in HD-Qualität produzieren“, sagte Jürgen Burghardt, Senior Manager Broadcast Strategy & Market Development Sony Deutschland. Denn HDTV biete dem Zuschauer eine sehr viel bessere Bildqualität: Statt bisher 576 Zeilen vertikal und 720 Zeilen horizontal könnten beim HDTV 1080 Zeilen vertikal und 1920 Zeilen horizontal übertragen werden. Gestochen scharfe Bilder mit über zwei Millionen Bildpunkten sind das Ergebnis. Voraussetzung ist jedoch ein HDTV-tauglicher Bildschirm und Receiver.
 
Programmangebote in dieser hohen Qualität gibt es bisher allerdings wenige: Lediglich der europäische Pay-TV-Anbieter HD1 (bislang EURO 1080) sendet derzeit in HDTV-Qualität vor allem Musik- und Sportprogramme wie z. B. Aufzeichnungen von den Fußball-Europameisterschaftsspielen 2004. Das erste deutsche Angebot bereitet derzeit Premiere für seine Kunden vor: Im November 2005 starten drei Kanäle im HDTV-Standard. „Das wird das beste Fernsehen der Welt sein“, schwärmte Dr. Georg Kofler, Vorsitzender der Geschäftsführung Premiere Fernsehen, schon jetzt. Programmschwerpunkte seien Kinohighlights, Sport und Dokumentationen. Daher glaubt Kofler, dass bis 2007 bereits 400.000 Premiere-Kunden auch HDTV-Programme nutzen.
 
Beste Programme und die beste Technik sollen die Zuschauer motivieren, die noch teuren Geräte anzuschaffen. Derzeit kosten entsprechende Bildschirme, die HDTV darstellen können 1.500 bis 2.000 Euro. Außerdem ist ein HDTV-tauglicher Receiver erforderlich. Um den Zuschauer vor der Anschaffung der falschen Geräte zu bewahren, mahnte Herbert Tillmann, Technischer Direktor des Bayerischen Rundfunks, schnelle Standardisierungen an. Ferdinand Kayser, Präsident und CEO von SES Astra, sieht in der Übertragung von HD-Kanälen über Satellit einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil für das digitale Satellitensystem gegenüber Kabel und terrestrischem digitalen Fernsehen. Denn die notwendige Bandbreite für zusätzliche HD-Kanäle stehe bei der Satellitenübertragung zur Verfügung. Laut Kayser werde HDTV ein wichtiger Treiber bei der Umstellung von analogem auf digitales Fernsehen sein. Es werde sich auch sehr schnell im Markt durchsetzen, prognostizierte Kayser. [fp]

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