Wegen der Abschaltung der Betacrypt-Verschlüsselung des ORF müssen österreichische Kunden ihre d-box gegen einen neuen Digitalreceiver austauschen.
160.000 Haushalte erhielten deshalb in den vergangenen Wochen ein Schreiben, in dem der ORF auf die Abschaltung der Betacrypt-Decoder vorbereitet, berichtet der Standard.
Tatsächlich aktiv sind wahrscheinlich noch 50.000 Geräte. „Die erkleckliche Zahl der Betroffenen hat sich schon Ersatz beschafft“, hofft man am Küniglberg. Premiere-Abonnenten können ihre Geräte samt ORF-Freischaltung weiternutzen.
Abgeschaltet wird gestaffelt ab Januar, bis Mai soll der Ausstieg in ganz Österreich abgeschlossen sein. Besitzer müssen laut Standard zusätzlich zum Sat-Receiver auch die Smartcard und die volle Freischaltgebühr über 18 Euro bezahlen.
Einzelne Händler haben sich bereits auf den Tausch eingestellt. Sie nehmen die alten Geräte zurück und ziehen vom neu erworbenen je nach Qualität zwischen 20 und 200 Euro ab. Kosten wird das trotzdem mindestens 120 Euro.
Die alten Boxen stammen aus der Ära des pleite gegangenen Medienmoguls Leo Kirch. Nach dessen Insolvenz im Jahr 2002 konnte der ORF dieses Verschlüsselungssystem halten. Die damals erzielten Vereinbarungen laufen jetzt aus. Ab Herbst 2008 müssen unterdessen Nutzer neuerer Digitalboxen ihre Karten (DF berichtete) austauschen. Welche Kosten entstehen, evaluiert der ORF. Die Rede ist von einem zweistelligen Eurobetrag pro Karte. [fp]
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