ProSiebenSat.1 führt „Betty“ ein (Update)

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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München/Zürich – Die interaktive Fernbedienung „Betty“ kommt nach Deutschland. Somit soll ab sofort jeder Zuschauer aktiver am Fernsehen teilnehmen können. Pro Sender sind täglich über 30 Betty-Aktionen angekündigt.

Beim Lieblingsquiz mitraten, über die Kandidaten von Shows abstimmen, Hintergrundinformationen zum laufenden Programm und den Akteuren erhalten, Warenproben bestellen oder von Sonderangeboten profitieren – all dies versprechen die Anbieter der interaktiven Fernbedienung.

Laut dem in Zürich angesiedelten Hersteller funktioniert das Gerät an nahezu jedem handelsüblichen Fernseher – ohne Set-Top-Box. Dabei ist es egal ob terrestrisch, via Kabel oder per Satellit übertragen wird. Selbst die Frage analog oder digital stellt sich nicht. Was zu schön klingt, um wahr zu sein, verbirgt sein Geheimnis in einem schmalen Scart-Adapter, der am Fernseher angebracht wird. Zusätzlich liegt ein Funk-Modem für die Telefonbuchse bei.

Die Funktionsweise erklärt sich dementsprechend simpel: Alle Informationen werden unsichtbar ins Fernsehbild eingespeist, durch den Adapter ausgelesen und an die Fernbedienung gesendet. Jede Reaktion des Nutzers verschwindet daraufhin in der Telefonleitung und löst ein Ergebnis aus.
 
Zur Steuerung bietet das Gerät vier Abstimmungstasten sowie einen OK-Knopf für direktes Antworten. Wirklich positiv: Nach der Anschaffung fallen, abgesehen von einzelnen Mehrwertdiensten, keine zusätzlichen Kosten an. Für rund 40 Euro gibt es dafür eine ordentliche Universal-Fernbedienung samt diversen Extras. Alle kostenpflichtigen Betty-Aktionen erfordern immer eine explizite Zustimmung des Betty-Zuschauers und können durch einen PIN-Code geschützt werden.

Passionierten Teleshoppern bietet der Hersteller eine Click-and-Buy-Funktion, die eine Zahlung per Rechnung oder Kreditkarte möglich macht. Nach Erfahrungen aus der Schweiz, wo die Fernbedienung seit 2006 im Einsatz ist, zeigt Betty auch bei Werbetreibenden Vorteile. Die Zielgruppe schalte während der Unterbrechungen seltener um. Dieser Punkt könnte jedoch an der überdimensionalen Größe liegen. Eine Fernbedienung sollte handlicher sein. Wie hoch die Bereitschaft der Betty-Zuschauer zum Mitmachen ist, zeigt eine erste Analyse der Nutzungsgewohnheiten.
 
Neun von zehn Schweizer Betty-Nutzer greifen auf die zusätzlichen Dienste mehrmals pro Woche zu, beinahe jeder Zweite sogar mehrmals täglich. Die Response-Quote bei den Betty-Aktionen liegt konstant bei über 30 Prozent. Um möglichst schnell einen großen Kundenstamm zu gewinnen, startet Betty mit einem Bonusprogramm, den so genannten „Sofameilen“. Erster Kooperationspartner von Betty im deutschen TV-Markt ist die ProSiebenSat.1-Gruppe. [lf]

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