Receiver-Markt stagniert – neue Technologien lassen hoffen

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Nürnberg – Geprägt vom außerordentlichen Preisdruck im Bereich der digitalen Set-Top-Boxen ging 2006 der Umsatz um nahezu 18 Prozent auf 435 Millionen Euro zurück.

Gleichwohl wurden laut gfu-Angaben über vier Millionen digitale Receiver abgesetzt, was einem Minus von zirka zehn Prozent entspricht. Den größten Umsatzanteil von 71 Prozent nimmt weiterhin der Bereich der Digitalen Set-Top-Boxen ein.

Digitale Receiver haben sich nach starkem Wachstum zwischen 2001 und 2004 nun schon das dritte Jahr auf dem gleichen Niveau bei den Marktanteilen eingependelt. Erfreulich für die Befürworter der Digitalisierung ist, dass der Marktanteil von analogen Receivern noch einmal auf marginale drei Prozent gesunken ist. Paketangebote aus Receivern und Antenne machen nur zwei Prozent des Umsatzes der Receiver und Satellitenantennen aus, einzelne Sat-Antennen liegen nun das dritte Jahr in Folge bei zehn Prozent.
 
Selbst der Markt für die Festplattenreceiver scheint ausgereizt, im Vergleich zum Vorjahr 2005 gab es auch in diesem Bereich nur eine Steigerung um einen auf 14 Prozent.
 
Receiver-Hersteller arbeiten am Umschwung
 
Doch auch für den Receiver-Markt gibt es mehrere Entwicklungen – technologischer und programmpolitischer Natur -, die das Wachstum wieder ankurbeln könnten: Zum einen steht der Start von SES Astras Entavio-Plattform jetzt fest, von der sich die Hersteller einiges an Zugkraft versprechen. Derzeit überschlagen sich die Unternehmen mit Ankündigungen für Entavio-fähige Empfangsboxen.
 
Nachdem 2006 etwas verspätet die ersten Receiver auf den Markt kamen, die den Empfang hochauflösender Fernsehprogramme ermöglichen, scheint hier der Stein langsam ins Rollen zu kommen. Zwar fehlen noch die geeigneten Inhalte – bis auf ProSiebenSat.1, die HD-Bezahlprogramme von Premiere und den freiempfangbaren Sender Anixe HD sieht das HD-Angebot gibt es über Satellit und Kabel noch keine Geräte – jedoch wird die Nachfrage immer größer.

Die TV-Haushalte werden früher oder später hochauflösenden Inhalte für ihre „HD ready“-Fernseher fordern. Deswegen kündigen alle großen Hersteller jetzt bereits HD-Festplattenreceiver an, mit denen die Zuschauer auch HD-Inhalte auf einer Festplatte speichern können.
 
Auch ist IPTV ein Wachstumsmarkt, der in der Receiver-Frage bisher noch nicht absehbar ist. Nach Hansenet und der Telekom hat jetzt auch Arcor begonnen, das Fernsehen über die Internetleitung anzubieten. Zwar steht diese Technologie noch am Anfang, doch haben alle drei Anbieter vollmündig angekündigt, ihr Angebot flächendeckend ausbauen zu wollen. Sollte sich hier ein freier Markt entwickeln, könnte dies für die Receiver-Hersteller ohne Zweifel attraktiv werden.
 
In den vergangenen Jahren war auch das digitalisierte Antennenfernsehen ein Umsatztreiber für den Receivermarkt. Nachdem es um DVB-T etwas ruhig geworden war, soll noch in diesem Jahr mit der Ausweitung der Regionen begonnen werden. Damit dürfte sich ein Engagement der privaten Sender auch wieder lohnen, was DVB-T wiederum zu einer sehr nachgefragten Empfangsmöglichkeit machen würde, wovon nicht zuletzt die Receiver-Industrie profitieren dürfte. [lf]

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8 Kommentare im Forum

  1. AW: Receiver-Markt stagniert - neue Technologien lassen hoffen Zitat der DF Meldung:"Derzeit überschlagen sich die Unternehmen mit Ankündigungen für Entavio-fähige Empfangsboxen." Natürlich......................
  2. AW: Receiver-Markt stagniert - neue Technologien lassen hoffen anstatt das zu produzieren, was der markt verlangt: linux-boxen mit HD und Festplatte, Netzwerk, DVD Brenner, HDMI.
  3. AW: Receiver-Markt stagniert - neue Technologien lassen hoffen was glauben die eigentlich ? daß sich die leute jeden tag einen neuen reciever kaufen ? wenn man einen hat, der funktioniert, dann behält man ihn normalerweise auch einige zeit.
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