Seiko Epson stellt Druckverfahren für organische Schichten von OLED-Display vor

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Meerbusch – Seiko Epson stellt ein „Inkjet“-Verfahren vor, mit dem organische Schichten für OLED-Displays gedruckt werden können.

Der teure Herstellungsweg von organischen Leuchtdioden (OLED) in Bildschirmen verhinderte bisher die Serienfertigung von OLED-Displays, die größer als 37 Zoll sind. Die Seiko Epson Corporation hat jetzt ein preiswerteres Verfahren auf Basis von Inkjet-Technologien vorgestellt, das einen gleichförmigen Auftrag der organischen Moleküle auf die Trägerschicht des Bildschirms ermöglicht, berichtet Seiko Epson.

Bislang erfolgte dieser Auftrag demnach über einen thermischen Prozess in einer Vakuumkammer – ein Verfahren, das vor allem bei großen Bildschirmdiagonalen an seine Grenzen stößt. „Der Inkjet-Prozess von Epson ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu großen OLED-Fernsehbildschirmen in Full HD“, berichtet das Unternehmen.
 
„TV-Displays auf OLED-Technik werden die heute gebräuchlichen Bildschirme über kurz oder lang ablösen“, vermutet Seiko Epson. Denn „sie liefern ein überragendes Kontrastverhältnis und können auch bei ungünstigen Betrachtungswinkeln klar gesehen werden“. Die Schaltgeschwindigkeit der Dioden ist um den Faktor 2 000 schneller als Dioden in herkömmlichen LCD-Displays – ein Vorteil für eine flüssige Bildwiedergabe. Zudem sind organische Displays Meister, wenn es um den sparsamen Umgang mit Energie geht. Sie benötigen keine Hintergrundbeleuchtung, auf die ein Großteil des Stromverbrauchs aktueller Geräte entfällt.
 
Einziger Haken: Bislang gibt es kein Herstellungsverfahren, dass eine Großserienfertigung von Panelen gestattet, die größer als 94 Zentimeter sind. Die technische Hürde liegt laut Seiko Epson im Auftrag der einzelnen Schichten organischen Substrats auf einem Trägermedium. Diese Schichten müssen gleichförmig plan in exakt vordefinierten Dicken aufgebracht werden. Um dies zu erreichen, werden bislang die leuchtfähigen Moleküle im Vakuum unter Hitze aufgedampft.
 
Mit dem Inkjet-Verfahren von Epson wird das organische Material in flüssiger Form Schicht für Schicht aufgespritzt, berichtet Seiko Epson. Der Vorteil sei, dass das organische Substrat nicht erhitzt werden müsse. Auch entfalle die Herstellung von Lochmasken, die für eine Bedampfung erforderlich ist.
 
Das neue Verfahren beruht laut Hersteller auf dem Einsatz der Micro-Piezo-Technologie von Epson. Der gleichmäßige Auftrag der einzelnen Schichten werde durch eine exakte Steuerung des Tintenaustritts und der Tröpfchengröße der Flüssigkeit erreicht. So gelange nur die benötigte Substanzmenge auf die vorhergehenden Schichten oder das Trägermaterial. Die Menge des aufgespritzten Materials darf laut Seiko Epson pro Schicht nur um weniger als ein Prozent abweichen. Dass dieses Verfahren auch praktikabel sei, habe das Unternehmen im Rahmen einer Versuchsproduktion gezeigt, in der absolut einheitliche Panele in Serie gefertigt wurden.
 
Nähere Einzelheiten zu der Technologie und ihrer Umsetzung will Seiko Epson im Rahmen der Messe SID 2009 (Society for Information Display) in San Antonio, Texas, erläutern. Auf dem Messestand zeigt das Unternehmen dabei ein 14 Zoll-Panel, das in seiner Auflösung einem Full-HD-Bildschirm von 37 Zoll entspricht. Der Prototyp entstand im Rahmen der Versuchproduktion. [ar]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Seiko Epson stellt Druckverfahren für organische Schichten von OLED-Display vor Coole Sache, und in 15 Jahren kann sich jeder mit einem Epson Drucker seinen eigenen Fernseher designen und ausdrucken. Gruß emtewe
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