Sharp 65GR8265E im Test: 65 Zoll QLED-TV

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Sharp 65GR8265E, QLED TV
©Sharp

Sharp bewirbt sein neues Flachbild-TV-Modell 65GR8265E als besonders geeignet für Gamer. Unser Test zeigt jedoch, dass dieser Fernseher auch traditionelle TV-Zuschauer begeistern kann.

Das 65-Zoll-TV-Gerät verfügt über eine Vielzahl von Schnittstellen. Es bietet gleich vier HDMI-Anschlüsse, einen Triple-Tuner für Satellit, Kabel und terrestrisches Fernsehen, zwei USB-2.0-Anschlüsse, einen optischen Digitalausgang sowie Klinkenbuchsen für analoge AV-Anschlüsse (Adapterkabel ist nicht im Lieferumfang enthalten) und einen Service-Port. Die Konnektivität des Gerätes kann entweder über einen Internet-Port oder WLAN hergestellt werden. Ein CI-Plus-Anschluss ermöglicht den Empfang von Pay-TV-Inhalten.

Alle Anschlüsse sind so angebracht, dass der Sharp 65 GR 8265 E platzsparend an der Wand montiert werden kann. Eine entsprechende VESA-Halterung ist am Gerät vorhanden. Wer das Gerät auf einem Standfuß verwenden möchte, kann diesen direkt an den beiden VESA-Anschlüssen befestigen. Der Standfuß wirkt hochwertig und gewährleistet einen sehr guten Stand des Sharp 65-Zoll-TV-Geräts.

Das Gerät besitzt eine sehr flache Bauweise, die Lautsprecher leiten den Klang nach unten ab. Für optimalen Klang empfiehlt der Hersteller eine eigens kreierte Soundbar. Diese wurde in unserem Test jedoch nicht berücksichtigt. Wie die meisten Fernseher heutzutage ist das Gerät ausschließlich mit einem Netzschalter an der Unterseite ausgestattet. Die integrierten Lautsprecher im Sharp TV stammen von Harman Kardon.

Sharp 65GR8265E, Anschlüsse
©Auerbach Verlag – Alle Anschlüsse gehen seitlich oder nach unten ab, sodass eine platzsparende Wandmontage ohne weiteres möglich ist

Fernbedienung zum Sharp TV

Ein bemerkenswertes Produkt auf dem Markt ist die Fernbedienung für die Sharp TV-Geräte der GR-Serie. Diese Fernbedienung ist mit einem Solarmodul ausgestattet, welches eine direkte Ladung des integrierten Akkus ermöglicht. Somit gehören leere Batterien der Vergangenheit an. Sollte der Akku dennoch einmal leer sein, kann er auch über eine USB-C-Schnittstelle an der Unterseite der Fernbedienung manuell geladen werden. Ansonsten handelt es sich um eine klassische Sprachfernbedienung mit wenigen Tasten. Über das Navigationsfeld in der Mitte erfolgt die Hauptsteuerung. Kippschalter ermöglichen die Regulierung der Lautstärke sowie die Kanalumschaltung.

Es stehen vier Schnellwahltasten für Netflix, Prime Video, YouTube und eine eigens ausgewählte App zur Verfügung, wobei besonders letztere Taste sehr sinnvoll ist. Hier lässt sich beispielsweise Waipu.tv, MagentaTV oder andere Streaming-Dienste optimal ablegen. Positiv hervorzuheben ist auch, dass trotz der wenigen Tasten eine Eingangskanal-Wahltaste zur Verfügung steht, um schnell auf die Anschlüsse des Gerätes zugreifen zu können. Letztendlich lässt sich ein Großteil der Funktionen des Gerätes auch über Sprache steuern. Drücken Sie einfach die entsprechende Mikrofontaste im oberen Drittel der Fernbedienung und sprechen Sie in diese. Das integrierte Mikrofon übermittelt die Spracheingabe an den TV, wo sie optimal ausgewertet wird.

Bedienungsanleitung integriert

Der 65-Zoll-Sharp-TV bietet eine Bedienungsanleitung direkt am Bildschirm. Die elektronische Anleitung erklärt übersichtlich die wichtigsten Funktionen und die Bearbeitung der Kanalliste. So kann das Gerät optimal eingerichtet werden und bei Fragen im Alltag schnell eine Erklärung gefunden werden.

Inbetriebnahme

Sharp 65GR8265E, Standfuß
©Auerbach Verlag – Der Standfuß ist schnell installiert und bietet dem Gerät einen sicheren Stand. Die Anrichte kann dabei sogar kleiner sein als das Gerät

Der Sharp 65GR8265E ist mit dem Betriebssystem Android TV 11.0 ausgestattet und bietet eine benutzerfreundliche Einrichtung. Diese kann entweder manuell über die Fernbedienung durch Eingabe der Anmeldedaten oder bequem über ein Smartphone und die Google-App erfolgen, wodurch nahezu keine manuelle Eingabe von Login-Daten erforderlich ist. Dabei werden auch die wichtigsten Apps automatisch installiert. Weitere erforderliche Apps können nachträglich manuell über den Google Play Store hinzugefügt werden. Es wird dringend empfohlen, bei der Ersteinrichtung sorgfältig vorzugehen, um spätere Unterbrechungen durch das Nachinstallieren von Apps zu vermeiden.

Auch der Tuner kann im Anschluss eingerichtet werden. Hierbei ist entweder ein Einzeltunerbetrieb oder die Kombination von bis zu drei Empfangswegen möglich. Die Sendersuche findet schnell und zuverlässig die entsprechenden Kanäle. Jedoch ist der Schnellsuchlauf auf Astra für deutsche TV-Programme nicht optimal. Auch wenn man auf freie Programme und die sogenannte LCN-Liste setzt, werden die HD+-Programme auf den vorderen prominenten Plätzen abgelegt. Wer HD+ nicht nutzen möchte, muss mühsam manuell die SD-Programme nach vorne ziehen. Zudem lässt die Aktualität dieser Liste zu wünschen übrig, da Servus TV Deutschland, welches seit dem 31.12.2023 nicht mehr empfangbar ist, weiterhin auf Sendeplatz 12 zu finden ist. Die Kennung ändert sich erst nach einem manuell angestoßenen Sendersuchlauf in DF1, der nun diesen Sendeplatz nutzt.

Im Betrieb

Ist der Fernseher eingerichtet, ist die Bedienung des 65 Zoll QLED-Gerätes selbsterklärend. Dreh- und Angelpunkt ist das Android-Home-Menü. Über das Android-TV-Betriebssystem 11.0 werden innerhalb dieser Oberfläche alle Apps und auch TV-Empfehlungen zuverlässig angezeigt. Soll eine der vielen Schnittstellen zum Anschluss externer Geräte angesteuert werden, ist dies beim Sharp-Fernseher auf direktem Wege mittels der Source-Taste auf der Fernbedienung (oben rechts) möglich. Über das Menü lassen sich unter anderem verschiedene Voreinstellungen für das Panel wie Film, Sport oder Eco aktivieren. Selbstverständlich lassen sich die Einstellungen bei Bedarf auch individuell nach dem eigenen Geschmack einstellen.

App-Unterstützung

Sharp 65GR8265E, Apps
©Auerbach Verlag – Neben klassischen linearen TV-Angeboten über den Triple-Tuner lassen sich auch alle in Deutschland gängigen OTT-TV-Apps nutzen

Im ersten Schritt müssen alle gewünschten Apps auf den Fernseher gelangen. Die ersten wurden bereits aus dem Google Account bei der Ersteinrichtung übernommen. Wer mehr will, kann den Playstore nutzen und von dort Apps herunterladen. Sämtliche darin befindliche Apps sind problemlos auf dem Gerät nutzbar. Wir finden Apps für alle bekannten VoD-Angebote. Dementsprechend sind auch die neueren Dienste Paramount+, Discovery+ oder Apple+ nutzbar. Auch Wow wird unterstützt.

Nach der Einrichtung starteten wir zunächst YouTube und konnten dort problemlos alle Inhalte wiedergeben. Gleiches gilt für Netflix. Prime Video kann ebenfalls uneingeschränkt genutzt werden. Bei allen genannten Diensten sind auch die 4K-Inhalte in bester Qualität abspielbar. Ebenso reibungslos verläuft der Test bei sämtlichen Mediatheken der deutschen TV-Sender sowie den TV-Angeboten von Zattoo, waipu.tv und MagentaTV. Selbst Replay und das Pausieren von Live-TV-Inhalten werden hier sehr gut unterstützt. Problemlos sind außerdem die deutschen Angebote Joyn und RTL+ nutzbar.

Tuner

Der integrierte Triple-Tuner für DVBS/S2, DVB-C und DVB-T/T2 arbeitet äußerst zuverlässig. Besitzer einer Multifeed-Satelliten-Empfangsanlage können mit dem Gerät bis zu 16 Satelliten-Positionen simultan empfangen. Dies wird durch das integrierte DiSEqC 1.1 Protokoll ermöglicht, wodurch auch größere DX-Anlagen direkt mit dem Tuner steuerbar sind. Der Fernseher unterstützt zudem die DiSEqC 1.2 Drehanlagen-Steuerung inklusive USALS, wodurch Drehanlagen direkt mit dem Tuner des Sharp Flachbildfernsehers gesteuert werden können.

Auch Unicable wird vom Fernseher problemlos gemeistert. Obwohl er lediglich über einen Tuner ohne Aufnahmefunktion verfügt, ist dies vorteilhaft, da somit ein separater PVR-Receiver aufgestellt werden kann und sich beide Geräte eine Antennenleitung teilen. Im terrestrischen Modus scannt der Sharp-Fernseher sowohl mit aktiven als auch passiven Antennen das Frequenzspektrum ab und findet zuverlässig die am Teststandort verfügbaren TV-Services sowie die sogenannten Connectet-Channels von Freenet TV. Allerdings werden alle Programme nach dem Scannen unsortiert der Senderliste hinzugefügt.

Sharp 65GR8265E, Menü
©Auerbach Verlag

Ein Test der Connectsender zeigt, dass diese ordnungsgemäß dargestellt werden, sobald der Fernseher mit dem Internet verbunden ist, was die Kanalvielfalt erheblich erhöht. Auch der Kabelscan verläuft ohne Probleme. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass alle Empfangswege parallel nutzbar sind. Zwar verfügen sie über getrennte Senderlisten, doch kann in der Senderliste der gewünschte Empfangsweg ausgewählt werden, woraufhin der Fernseher die entsprechende Senderliste aufruft.

Decodierung

Dank der CI+-Fähigkeit des TV-Gerätes ist es problemlos möglich, die codierten Privatsender via DVB-T2 – vorausgesetzt ein entsprechendes freigeschaltetes Freenet-TV-Modul ist vorhanden – zu nutzen. Alternativ lässt sich im Schacht auch ein Pay-TV-Modul von HD+ betreiben. Alle CI-Module konnten wir im Test erfolgreich umsetzen.

Auch die komplette HbbTV-Fähigkeit ist gegeben. Unterstützt ein Sender HbbTV, erscheint der Hinweis im laufenden Programm. Etwas umständlich lässt sich der HbbTV-Inhalt im Anschluss aktivieren. Da die Fernbedienung über keine Farbtasten verfügt, ist ein direkter Start nicht möglich. Ein langer Druck auf die Einstellungs-Taste (Zahnradtaste) öffnet die Bildschirmtastatur wo auch die Farbtasten verfügbar sind. Hier kann nun die rote Frabtaste zur Aktivierung des HbbTV-Inhalts gedrückt werden.

Zugegeben: es wäre sinnvoller, wenn Sharp seinem TV-Gerät, so wie es viele andere Hersteller auch handhaben, eine separate Fernsteuerung für den TV-Empfang mit Ziffernblock und Farbtasten beilegt. HbbTV selbst funktioniert ohne Probleme. Alle Navigatoren innerhalb von HbbTV sind sehr flüssig, wodurch die Nutzung der Angebote mit dem Google-TV richtig Spaß macht. Dank der Integration einer aktuellen HBBTV-2.x-Oberfläche gelingt es darüber hinaus, Sendungen der öffentlich-rechtlichen-Anstalten über einen Druck auf die blaue Farbtaste neu zu starten (Restart-Funktion).

Sharp 65GR8265E, EPG
©Auerbach Verlag – Der EPG des mit Android TV 11 versehen TV-Gerätes ist in der Multikanalansicht und bietet Überblick auf 6 Sender parallel

Überzeugende Bilder

Dass 4K problemlos beim Streaming und über die Tuner wiedergegeben wird, hatten wir bereits berichtet. Bei der Bildqualität überzeugt der Sharp insbesondere durch seine brillante Farbwiedergabe. Der Hersteller setzt auf QLED-Technologie sowie Quantum-Dots, welche leuchtende Nanopartikel nutzen, um eine größere Farbvielfalt darzustellen. Diese Quantum-Dots sind in der umfassenden LED-Backlight-Einheit integriert, die sich hinter dem LCD-Panel befindet. Besonders bei HDR-Inhalten wird diese Farbvielfalt deutlich sichtbar.

Dank der innovativen 144 Hertz Technologie erscheinen die Bilder zudem schärfer als bei vergleichbaren Mittelklasse-TV-Modellen. Insgesamt bietet der Sharp 65GR8265E eine herausragende Bildwiedergabe. Auch im Bereich des Tons kann das Gerät überzeugen. Die zwei 10-Watt-Lautsprecher bieten eine für normale TV-Programme ausreichende Klangqualität. Filmfreunde, die mit dem Sharp-Gerät eine kostengünstige Heimkino-Alternative für die Bildwiedergabe erhalten, sollten jedoch auf eine Soundbar oder idealerweise eine geeignete Soundanlage zurückgreifen. Sharp bietet hierfür sogar Systeme an, die kabellos angesteuert werden können und somit den Kabelsalat im Wohnzimmer reduzieren.

Fazit

Der Sharp 65GR8265E (UVP: 649 Euro) ist nicht nur für Gamer ein Top-Gerät. Er bietet hervorragende TV-Eigenschaften und App-Steuerung. Mit seiner exzellenten Bildqualität, schnellen Navigation und umfangreicher App-Unterstützung überzeugt der 65-Zoll-Fernseher im Test. Über mehrere Monate gab es keine Abstürze oder Bedienungsprobleme. Für den Wohnzimmergebrauch empfiehlt sich eine externe Soundlösung von Sharp und eine alternative Fernbedienung für den klassischen TV-Em­pfang, da die mitgelieferte Fernbedienung im Streaming-Betrieb super funktioniert, aber wichtige Tasten für HbbTV und Teletext fehlen.

Text: Ricardo Petzold / Redaktion: Felix Ritter

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