Vor Ort: Erste Bildtests mit Samsungs OLED-TV

0
29
Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
Bild: © lassedesignen - Fotolia.com

Samsung hängt seinen gebogenen OLED-Bildschirm KE55S9C in einem Rahmen auf und dank der organischen Zellen und extrem flinker Reaktionszeit will der Fernseher mit satten Kontrasten und scharfen Bildern punkten. Zudem können Zuschauer zwei verschiedene HD-Filme gleichzeitig verfolgen. DIGITAL FERNSEHEN konnte erste Bildtests durchführen.

Mit dem OLED-Fernseher KE55S9C knüpft Samsung beim Timeless-Design der UHD-TV-Geräte der S9-Serie an. Dabei hängt der gekrümmte 55-Zoll-Bildschirm in einer Rahmenkonstruktion, die wiederum noch etwas stärker gekrümmt ist. Das zieht Blicke natürlich magisch an und wird der Fernseher eingeschaltet, wird der Zuschauer von ungemein brillanten Bildern in Full-HD-Auflösung begrüßt. Das Kontrastverhältnis schießt dabei durch die Decke, denn dank der OLED-Bauart kann jeder Bildpunkt exakt in seiner Helligkeit angesteuert werden. Demzufolge beeindruckt der Fernseher mit brillanten Bildern und einer satten Schwarzdarstellung, denn in dunklen Bildanteilen werden die Pixel schlicht ausgeschaltet.
 
Samsung setzt auf die RGB-Bauweise und der KE55S9C verfügt insgesamt über 6 Millionen Subpixel. Erste Sichttests zeigen jedoch, dass die blauen Pixel doppelt so groß sind. Mit diesem Kniff wollen die Ingenieure der verkürzten Lebensdauer der blauen OLED-Zellen entgegenwirken, denn im Vergleich zu Rot und Grün altern diese schneller. Durch die Vergrößerung müssen die blauen Subpixel in diesem Aufbau mit einer geringeren Intensität leuchten und halten so länger durch. In puncto Langlebigkeit müssen sich Käufer aber keine Sorgen machen, denn Sang-Won Byun, Manager Product Marketing VD Samsung Electronics GmbH, versicherte gegenüber Digitalfernsehen.de, dass die Lebensdauer des OLED-TV-Gerätes mit der von gängigen Fernsehern gleichzieht.

Neben dem phänomenalen Kontrastverhältnis weist der KE55S9C auch eine mustergültige Bewegtbildschärfe auf und sogar unsere anspruchsvollsten Testsequenzen konnten das Gerät nicht aus dem Takt bringen. So werden selbst schnellste Actionszenen und rasante Sportereignisse ohne Nachzieheffekte dargestellt und auch an dieser Stelle weist der OLED-Fernseher die aktuelle LCD- und Plasma-Konkurrenz in die Schranken. Die optional in mehreren Stufen hinzuschaltbare Bewegungsglättung neigt jedoch zu Bildfehlern.
 
Bei Abweichungen von der frontalen Sitzposition weist der Bildschirm einen minimalen Grünstich auf und bei vorwiegend hellen Bildinhalten sind uns über die Bildfläche unregelmäßig verteilte leichte Verfärbungen aufgefallen. Ersten Messungen zufolge fällt die Ausleuchtungsgenauigkeit wiederum vorbildlich aus. Zudem erstrahlt der S9C zum Teil mit Rekordhelligkeiten, wenngleich die Leuchtkraft zugunsten der OLED-Zellen und Leistungsaufnahme bei vorwiegend hellen Bildinhalten zurückgenommen wird (vergleichbar mit Plasma-Fernsehern). Samsung zufolge soll sich die durchschnittliche Leistungsaufnahme bei 145 Watt einpendeln, was der B-Klasse des Energieeffizienzlogos der EU entspricht.

Mit Multi View hält Samsung ein besonderes Feature bereit: Die Funktion erlaubt es, dass Zuschauer gleichzeitig zwei verschiedene Inhalte auf dem Fernseher verfolgen können. In einem derartigen Fall kommen aktive Shutterbrillen zum Einsatz, die die Bildtrennung vornehmen. So kann zum Beispiel ein Familienmitglied das Fernsehprogramm verfolgen, während die anderen einen Film auf Blu-ray Disc schauen; natürlich beides in HD-Auflösung. Dabei ist es sogar möglich, zwei verschiedene 3D-Filme parallel in Full HD zu schauen. Die plastischen Bilder werden übrigens quasi komplett von Doppelkonturen befreit präsentiert. Damit auch der Ton zum Bild passt, verfügen die Brillen über eingebaute Kopfhörer. Im Test funktionierte Multi View nahezu perfekt, wenngleich unsere Argusaugen in einer dunklen Filmszene das Programmlogo des zeitgleich laufenden TV-Programms hauchzart durchschimmern sahen.
 
Wie bei den aktuellen UHD-Fernsehern lagert Samsung beim KE55S9C die Anschlüsse in eine externe Box aus, auch das Antennenkabel findet dort seinen Platz. Das kommt natürlich dem Design zugute, da die sogenannte One Connect Box einfach in einem Schubfach verschwinden kann und so der Kabeldschungel auf ein Minimum reduziert wird. Wie die aktuellen Topmodelle kommt auch der OLED-Fernseher mit Doppeltunern, internem WLAN-Modul, einem Quadcore-Prozessor und einer ausfahrbaren Kamera daher.
 
Der KE55S9C soll zeitnah zur Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin für 7999 Euro in den Handel kommen. Neben dem Fachhandel werden laut Samsung auch die bekannten Elektronikmärkte bedient und der Hersteller verspricht, die Nachfrage decken zu können. Auf der IFA kann der OLED-Fernseher indes auf dem Stand von Samsung in Halle 20 begutachtet werden.  [Dennis Schirrmacher]

Bildquelle:

  • Technik_Video_Artikelbild: Technik_Video_Artikelbild.jpg: © lassedesignen - Fotolia.com

0 Kommentare im Forum

Alle Kommentare 0 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum