Beim Internet-Ausbau soll niemand zurückgelassen werden

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Der Bund will den Ausbau des schnellen Internets in ganz Deutschland vorantreiben – gerade auch in dünn besiedelten Regionen.

Es gehe um das große Versprechen, „dass wir niemandem zurücklassen in diesem Land“, sagte Infrastrukturminister Andreas Scheuer (CSU) am Montag anlässlich des Starts einer Ausstellung zum Breitbandausbau im brandenburgischen Schönewalde. Mit dem Ziel der Koalition, bis 2025 flächendeckend eine Versorgung mit Gigabitnetzen zu schaffen, solle niemand abgehängt sein. Es sei Unsinn, dass das Förderprogramm des Bundes kaum nachgefragt werde, sagte Scheuer nach Ministeriumsangaben. „Wir kommen bei den Anträgen kaum hinterher.“

Seit Ende 2015 hat der Bund demnach 3,37 Milliarden Euro für Projekte in 698 Gebieten als Förderung bereitgestellt. Damit würden mehr als zwei Millionen Haushalte und 185.000 Unternehmen erreicht, zudem sollen 16.000 Einrichtungen wie Schulen angeschlossen werden. In Bau seien mehr als 100 Projekte, die nach und nach abgerechnet würden.

Auf einem „Digitalacker“ des Ministeriums in Schönewalde (Ortsteil Grassau) in Brandenburg können sich Bürger noch bis einschließlich diesen Sonntag über den Breitbandausbau informieren. [dpa]

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4 Kommentare im Forum

  1. Da bin ich aber gespannt, wie man das in den dichtbesiedelten Gebieten machen will, die z.Z. max. 6MBit ADSL oder noch weniger bis herab zu DSL-Lite mit unter 2MBit haben und es bis heute keine Ausbaupläne dort gibt. In dichtbesiedelten Gebieten wie z.B am Strausberger Platz in Berlin braucht man da eine langjährige Planungsvorarbeit, ehe überhaupt was aufgebuddelt werden darf! Wie man weiß, dauert eine derartige Genehmigung besonders lange.!!!
  2. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Glasfaser wird ja ausgebaut, nur noch nicht bis in jedes einzelne Haus. Wenn die Glasfaser jetzt z. B. 15 km weit aus der Stadt bis zum Verteilerkasten eines kleinen Dorfes verlegt wird, ist das für die spätere reine Glasfaser-Anbindung immerhin ein Anfang. Also es ist kein Entweder-Oder, sondern bringt die Sache auch schon voran. Die Frage ist auch, ob die meisten Privatleute so glücklich wären, wenn sie jetzt gleich "richtige" Glasfaser ins Haus kriegen würden. Denn dann wird es teuer. Ich kenne das von einigen kleineren Orten, wo mit Hilfe des bayerischen Förderprogrammes FTTH ausgebaut wurde, weil ein Outdoor-DSLAM wegen drei oder vier Häusern gar nicht lohnen würde. Die Bewohner stöhnen regelmäßig, wenn sie dann die monatlichen Kosten erfahren. Anders als bei VDSL gibt es hier nur selten Alternativen zur Telekom. Wer an einem Outdoor-DSLAM hängt und z. B. VDSL von 1&1 bucht (und sich keine unnötiges Extras aufschwatzen lässt), kommt mit vergleichsweise humanen monatlichen Kosten davon. Wer von der Telekom direkt mit Glasfaser angebunden wird, zahlt alternativlos einen der Glasfaser-Tarife der Telekom. Von daher glaube ich, dass es für den Großteil der Kunden derzeit sogar ein Vorteil ist, noch kein FTTH oder FTTB zu bekommen. Dass jemand bislang im Privathaushalt mehr als die verfügbaren VDSL-Bandbreiten braucht, ist eher die Ausnahme. Und bis die Nachfrage in einigen Jahren vielleicht da ist, hat man ja immer noch Zeit, die Straßen weiter aufzugraben (und sei es als Synergieeffekt im Zuge anderer Baumaßnahmen). Dass Deutschland in Sachen Breitband wirklich so weit hinten liegt, wage ich auch zu bezweifeln. Es kommt immer drauf an, wer die Statistiken macht. Oft werden in anderen Ländern z. B. mobile 3G/4G-Zugänge mit einbezogen und deren Maximalbandbreiten einfach mit kabelgebundenen Zugängen gleichgesetzt - was technisch bekanntlich Unsinn ist. Mag sein, dass die 4G-Stationen in anderen Ländern besser dimensioniert sind und auch die Tarife mehr Volumen enthalten als bei deutschen Anbietern, aber an kabelgebundene Zugänge reichen sie deswegen noch lange nicht ran.
  3. Bis Deutschland das auf die Reihe bekommt sind die letzten Interessenten wohl entweder umgezogen oder verstorben.
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