Datenschutz: Jede zweite App könnte aus dem Play Store fliegen

22
133
Bild: © Victoria - Fotolia.com
Bild: © Victoria - Fotolia.com

Mit der neuen EU-Datenschutzverordnung soll ab Mai unter anderem ein nutzerfreundlicher Ethos unter den App-Anbietern einkehren. Eine Studie belegt nun, dass Bemühungen darum noch nicht sehr weit gediehen sind.

Bis Mai ist es zwar noch ein bisschen Zeit, doch allzu lange bleibt beispielsweise vielen Appanbietern nicht mehr um die Datensammelwut in den Griff zu bekommen. Denn nach jetzigem Stand wäre das Gebahren von über der Hälfte der Anwendungen in Googles Play Store mit Inkrafttreten der EU-Datenschutzverordnung illegal.

Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung des irsraelischen Startups Safe-DK, wie Deutschlandfunk Nova zuerst berichtet. Demnach verstoßen rund 55 Prozent der Apps, die man via Google beziehen kann, gegen die kommende EU-Datenschutzverordnung. Zugriffe auf das Mikrofon des Smartphones geschehen beispielsweise bei jeder zehnten App, das Abrufen der Kontakte sogar beinahe jedes dritte Mal.

Einzig, in welchem erkennbaren Zusammenhang mit dem Nutzen der Anwendung das Datensammeln geschieht, blieb bei der Studie unbeachtet. Man geht jedoch davon aus, dass ebendies häufig nicht in Relation zueinander steht.

Ab dem 1. Mai müssten dann nichtsdestotrotz die betroffenen Apps auch gezwungermaßen aus den verschiedenen aus den virtuellen Ladenregalen entfernt werden. Eine erste Welle von Apps wird deshalb wahrscheinlich schon im Februar verschwinden, mutmaßt der Hörfunkbeitrag auf Deutschlandfunk Nova. [bey]

Bildquelle:

  • Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com

22 Kommentare im Forum

  1. Das muss man von der anderen Seite her betrachten. Streng genommen dürfte im Playstor sogut wie keine App übrig bleiben, da nur etwa jede 10te App auf zusätzlich einprogrammiete Rechte verzichtet, obwohl jede App ohne diese Rechte auskommt, wie diese rechtelosen Apps unter Beweis stellen.
  2. Aus der Meldung: "Zugriffe auf das Mikrofon des Smartphones geschehen beispielsweise bei jeder zehnten App, das Abrufen der Kontakte sogar beinahe jedes dritte Mal." Unter Android wirst du doch expliziet gefragt ob App A Recht X eingeräumt werden soll oder nicht, erst wenn du das bestätigst kann die App dieses Recht X nutzen. Wo ist jetzt das Problem?
  3. Rechtlose Apps machen meiner Meinung nach nicht viel Sinn, denn die können im Prinzip nicht mehr als man auch via Browser erledigen kann. - eine Taschenlampen-App benötigt Zugriff auf die Kamera - ein Lautstärkemesser benötigt Zugriff auf das Mikrofon - ein Messenger benötigt Zugriff auf die Kontakte - ene Wetter-App die komfortabel sein soll benötigt Zugriff auf Standortinformationen Wenn aber z.B. eine Wetter-App Zugriff auf das Mikrofo oder ein Lautstärkemesser Zugriff auf die Kontakte möchte, dann sollte man schon stutzig werden und besser nach Alternativen suchen.
Alle Kommentare 22 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum