Köln – Die Zukunftswerkstatt, ein neues Angebot des Medienforum NRW, setzte bei ihrer Premiere auf vielseitige Aspekte zur digitalen Zukunft. Dabei ging es vor allem um die zugleich befreienden und bedrohlichen Möglichkeiten des Internets.
Jürgen Krönig, Publizist aus London, wies auf die dunkle Seite des demokratischsten aller Medien hin. „Wir nähern uns der Herrschaft des digitalen Mobs“, kritisierte Krönig aktuelle Online-Entwicklungen. Das meiste, das im Internet steht, sei Bödsinn.
„Das Netz ist voller Schrott“, bestätigte Till Kreutzer. „Aber wo ist das Problem?“ Das sei wie in der analogen Welt, argumentierte der Rechtsanwalt und Online-Journalist, in der es auch viel Mist gebe. „Aber solange der nicht in meinem Garten liegt, ist mir das egal.“
Für den Direktor der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) Norbert Schneider, war folgende Frage besonders wichtig: „Wem gehört eigentlich was in der digitalen Welt?“. Aus solchen Ansätzen ließen sich seiner Ansicht nach neue Aufgabenstellungen für die Medienaufsicht entwickeln.
Von Nutzern generierte Inhalte, auch das war in der Diskussion zu lernen, sind selten urheberrechtlich geschützt. „Das wollen vieler User auch gar nicht“, erläuterte Till Kreutzer. Trotzdem seien die Gefahren einer totalen Öffentlichkeit im Netz nicht zu unterschätzen. „Die Benutzung von Fotos fremder Internetseiten in eigenen Blogs ist verboten“, erklärte der Rechtsanwalt. Und das sei den wenigsten bekannt.
Nach dreistündiger Diskussion meldete das „Kommunikations-Konklave“ aus der Zukunftswerkstatt acht Thesen, die Moderator Dieter Gorny vortrug:
„Der Mensch ist analog.“
„Es gibt keinen digitalen Sex.“
„Wir haben ein Überflussproblem.“
„Wie bewahrt man erkennbare Werte?“
„Man kann dem Schrott ausweichen.“
„Im Internet geht Autorität verloren.“
„Wer findet da überhaupt noch durch?“
„Keine Angst auf der Reise!“[lf]
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