Facebook: Deutsche Beauftragte misstraut Datenschutz-Versprechen

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Die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff bezweifelt die Ankündigung von mehr Datenschutz durch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg.

„Das Geschäftsprinzip von Facebook ist ja gerade Daten zu generieren und sie gewinnbringend zu vermarkten. So gesehen würde ich jetzt nicht unbedingt behaupten wollen, dass ich ihm das per se glaube, aber er kann es ja auch unter Beweis stellen“, sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. „Aber die Zweifel bleiben insbesondere in Anbetracht eines solchen dimensional gigantischen Vorwurfs.“

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte sich im Skandal um den Missbrauch der Daten von Dutzenden Millionen Nutzern durch die Firma Cambridge Analytica entschuldigt und Änderungen beim Zugang zu den Nutzerdaten angekündigt.
 
Voßhoff riet von der Nutzung des sozialen Netzwerks nicht ab, empfahl aber Vorsicht. Es sei „wichtig und geboten, dass die Nutzer sich überlegen, wem geben Sie Informationen preis, wie und in welcher Weise willigen sie in was ein“. Sie selbst nutze die Plattform nicht mehr, weil sich das mit ihrem Amt nicht vertrage.
 
Ähnlich sagte es die Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt, Dorothee Bär (CSU), der „Passauer Neuen Presse“ (Freitag): „Dazu gilt auf Facebook das Gleiche wie im Internet: Alles hat seinen Preis. Angebliche Kostenlos-Angebote bezahlen Sie mit der harten Währung Ihrer persönlichen Daten.“

[dpa]

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8 Kommentare im Forum

  1. Man kann diesen Leuten (den Geschädigten) noch so mit harten Fakten und Argumenten kommen, sie werden erst dann verstehen, wenn ihre Daten ernsthaft missbraucht werden und ihnen erhebliche Schäden zugefügt werden.* Daher ist drigend geboten, dass zumindest auf EU-Ebene da mehr Stringenz im Netz herrscht, eben Recht und Gesetzt, wie in der Realität. Da aber amerikanische Firmen und nicht nur die, sich die Gesetze modellieren wie sie ihnen belieben und in ABG fast schreiben können was sie wollen, da diese eh die allerwenigsten lesen, muss dort angefangen werden. Und Internet müsste von der internationalen Gemeisnschaft geregelt werden. Das gestaltet sich mit einem autoriären China und Russland nicht sonderlich gut, daher muss zumindest auf EU-Ebene diese Gesetzgebung eingehalten und durchgesetzt werden. Diese Firmen können diese Steuerpraktiken nur deswegen so handhaben, weil eben die EU noch keine föderale Struktur hat. Und da auch die Steuern und Löhne wie auch Wirtschaftskraft nicht recht zu einander passen, nutzen es ebenso diese Firmen aus und wechseln die Länder in der EU, wo sie am wenigsten Kosten und Ausgaben haben. *Da den Nutzern, Kunden und Menschen allgemein selbst mit plausiblen Erklärungen nicht nachzukommen ist, ist eben die Politik gefragt, auf Bundesebene, wie auch auf EU-Ebene, diese zu schützen. Manchmal kann man echt nurz noch resignieren, weil die Politik einfach nicht genug macht und nicht ernhaft genug ist solchen Großfirmen gegenüber. Da muss man auch an die Lobbyisten ran, die sowohl im EU-Parlament, wie auch im Bundestag ein und aus gehen. Zumindest brauchen Minister und Abgeordnete mehr eigenen Sachverstand in den jeweiligen Ministerien.
  2. Ja, gerade deswegen ist Politik u.a. auch da, um Menschen vor Schaden zu schützen, sowohl wegen der eigenen Unkenntnis über solche Komplexe, wie auch vor ausufernder Wirtschaft. Wie ich schon in einem anderen Thread erwäht hab, muss Politik ausbalancieren zwischen Wirtschaft und Gesellschaft. Das geschieht bisher nicht im hinreichenden Maße in Balance, sondern auf einseitige Weise für die Wirtschaft. Das liegt u.a. an den jeweiligen Politikern die sich erst mühsam in ihre Resorts einarbeiten und einlesen müssen und daher kaum Sachverstand haben. Nach meiner Kennenis hat beispielsweise ein Jens Spahn nun das Gesundheitsresort inne, hat aber nichts in dem Bereich als Ausbildung. Eine Dorothee Bär muss man sehen, ob ihr Sachverstand ausreicht, um mit einem twitternden Altmeier & Co das Digitalresort so wertig zu leiten, dass man nach der Legislatur sagen kann: "Ja woll ja, die hats kapiert und n guten Job gemacht." Ein Dobrindt hatte ja von Tuten und Blasen keine Ahnung von gar nichts und da gibts viele Beispiele in allen Parteien, denen einfach der Sachverstand fehlt.
  3. Man kann das Problem ganz einfach lösen, Facebook nicht nutzen und gut. Ich habe einige Jahrzehnte sehr gut ohne diesen Mist mein Leben leben können und das geht auch in Zukunft. Und nein wir müssen jetzt nicht schon wieder nach dem Gesetzgeber schreien. Wir müssen vorhandenes Recht umsetzen und Verstösse so bestrafen, dass es dem Täter wirklich weh tut. Dann wird auch was passieren.
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