Fernsehprogramm heute: Die Vielfalt nutzen

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Die Senderzahl wächst und für den Zuschauer wird es zunehmend schwieriger, dabei den Überblick zu behalten. Doch auch die Möglichkeiten, mit der TV-Vielfalt umzugehen, haben sich der Zeit angepasst.

Dem Zuschauer stehen heute mehr als 400 Sender zur Verfügung. Dies macht es praktisch unmöglich, ohne Hilfsmittel den Überblick zu behalten. Doch die wachsende Vielfalt hat auch Vorteile. So ist das Fernsehen von heute sehr viel individueller geworden. Für jedes Interesse bieten sich täglich zahlreiche Möglichkeiten im TV-Programm. Dabei stehen den Zuschauern Formate wie Dokumentationen, Spielfilme und TV-Serien zur Verfügung, aber auch Sportsendungen sowie Kinderfilme und -serien.

Interessant sind hier vor allem die sogenannten Spartensender, die nicht nur ein themenübergreifendes Angebot zeigen, sondern sich in ihrer Ausrichtung spezialisiert haben. Heute gibt es Sender speziell für Männer und Frauen, für Naturliebhaber und Technikfans. Dabei haben jedoch nur die Zuschauer wirklich eine Chance das gesamte Angebot wahrzunehmen, die ihr TV-Erlebnis intelligent planen.TV-Zeitung: Relikt der Vergangenheit

Viele Jahre lang gehörte die TV-Zeitung zur Ausstattung eines jedes Fernsehzimmers. Sie bot vor allem in Zeiten mit einer geringeren Senderauswahl einen schnellen Überblick über das laufende TV-Programm und punktete zusätzlich durch Tagestipps und weiterführende Berichte. Die klassische TV-Zeitung wird den Bedürfnissen des heutigen Fernsehkonsumenten immer weniger gerecht. Das ist vor allem der wachsenden Vielfalt geschuldet. Es ist praktisch nicht möglich, das gesamte Programm aller verfügbaren TV-Sender in einer einzigen Zeitung darzustellen. Würde ein Verleger dies versuchen, so nähme die Zeitung ungeahnte Ausmaße an und würde sich als absolut unübersichtlich und unpraktikabel erweisen. Fernseh- & TV-App: TV-Guide der Zukunft

Die TV-Zeitung verschwindet also zunehmend aus deutschen Haushalten und macht zeitgleich Platz für moderne Alternativen. Wer mehr über das tägliche TV-Programm herausfinden möchte, schaut im Internet nach und sucht sich aus Hunderten von Sendern die eigenen Favoriten heraus. Ob mobil oder am PC – auch das Fernsehprogramm im Internet wird meist unübersichtlich und noch zu behäbig dargestellt. Ein Startup aus Berlin begegnet diesem Umstand mit einer App für das Smartphone. Dass die Fernsehprogramm-App „On Air“ als Fernsehzeitung gut ankommt, beweisen die Downloadzahlen. So wurde die App bis heute schon mehr als drei Millionen Mal heruntergeladen. Die Nutzer haben mit dieser App die Möglichkeit, 300 Pay-TV- und Free-TV-Sender aus Österreich, der Schweiz und Deutschland einzusehen und ihren Fernsehabend im Voraus zu planen. Der klare Vorteil der App gegenüber der klassischen TV-Zeitung ist die Individualisierbarkeit des Angebotes. Man kann seine Favoriten setzen und eigene Favoritenansichten erstellen.

Fakt ist also, dass die Fernsehzeitung in ihrer klassischen Ausführung tatsächlich an ihre Grenzen stößt. Lediglich ältere Generationen und Zuschauer, die sich auf wenige Sender beschränken, können die Zeitungen heute noch zu ihrer Zufriedenheit nutzen. Für alle anderen gilt, moderne Alternativen bieten sich eher an die Vielfalt des Fernsehens voll ausnutzen zu können.Streaming-Angebote für noch mehr Möglichkeiten

Die Anzahl der verfügbaren TV-Sender ist bereits ein großer Gewinn für TV-Konsumenten, die sich Abwechslung und Auswahlmöglichkeiten wünschen. Fernsehen heute geht jedoch mit zahlreichen Streaming-Angeboten noch einen Schritt weiter. Auch öffentlich-rechtliche und private Sender wie ARD, RTL und ZDF folgen diesem Trend und stellen im Rahmen sogenannter Mediatheken Inhalte über das Netz zur Verfügung. Wer heute eine Sendung verpasst oder diese noch ein weiteres Mal schauen möchte, benötigt entweder einen internetfähigen Fernseher oder ein anderes Gerät, das TV und Internet miteinander verbindet. So können sich Nutzer ihr TV-Programm frei nach den eigenen Wünschen zusammenstellen und haben die Möglichkeit, sich zusätzlich zum aktuellen Programm weitere Sendungen anzuschauen.

Auch weitere Streaming-Dienste erweitern das moderne TV-Erlebnis. Serien, Dokumentationen und Spielfilme werden hier in einer Datenbank zur Verfügung gestellt und können teilweise kostenfrei und zum Teil kostenpflichtig abgerufen werden. Dass zahlreiche Nutzer dieses Angebot nur allzu gerne wahrnehmen, zeigen auch die Wachstumsprognosen des Video-On-Demand-Services Netflix. Auch der Branchenverband Bitkom hat die Bedeutung von Video On Demand längst erkannt und geht in diesem Jahr von einem Plus von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. [kw]

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1 Kommentare im Forum

  1. Den Überblick mittels einer Programmzeitschrift zu behalten wird nach dem linearen Modell unmöglich. Und selbst wenn die Verlage umdenken und die VoD Anbieter mitberücksichtigen in Zukunft und für die auch solche Inhalte auflisten könnten, werden ihnen wohl nicht alle, wenn überhaupt einer die verfügbaren Inhalte mitteilen. Alle verfügbaren sind ohnehin dann beim Abo in einer Übersicht zu sehen. Und das LinearTV bekommt auch nicht nennenswert mehr Sender dazu, die sich lohnen in einer Zeitschrift aufzutauschen. Die wichtigen ÖRR-, PRR- & PayTV-Sender sind schon drin, bis auf wenige Ausnehmen die fehlen. Und das ist wie bei Vielem anderen auch. Es gibt noch viele die sich nach den Zeitschriftenprogrammen richten, aber viele haben sie verbannt, weil die steten Programmänderungen nicht berücksichtigt werden können, sowohl seitens der Zuschauer und noch weniger von den Verlagen. Also die Übersicht mittels Zeitschrift zu behalten wird in ferner Zukunft obsolet werden, wenn die VoD ihre Inhalte nicht mitteilen werden zum abdrucken. Doch wozu soll man dafür Geld ausgeben, wenn man die Übersicht OnScreen hat? Wie ich schon erwähnte, wird sich das LinearTV über 2-3 Generationen ausleben.
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