Google will auf Nutzerverfolgung verzichten

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Google will in Zukunft darauf verzichten, für die Personalisierung von Werbung Nutzern quer durchs Netz zu folgen.

Der Internet-Konzern leitete bereits 2020 in Chrome die Auslistung sogenannter Cookies ein, mit denen Dritte Aktivitäten auf Websites nachverfolgen können. Jetzt kündigte Google an, man werde auch keine alternativen Methoden zum Tracking von Nutzern entwickeln oder einsetzen.

Unter anderem bei Apple und im Web-Browser Firefox werden Cookies von Drittanbietern schon seit einiger Zeit standardmäßig blockiert. So kam die Chrome-Ankündigung nicht überraschend. Zugleich löste der Schritt die Kritik einiger Konkurrenten bei digitaler Werbung aus. Sie argumentierten, dass Google als Entwickler von Chrome und Android auch andere Wege habe, an Informationen über Nutzerverhalten zu kommen. Für sie werde dagegen das Werbegeschäft schwieriger.

Der deutsche Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) kritisierte am Mittwoch auch die jüngste Google-Ankündigung. „Jetzt bewahrheitet sich, wovor kleinere digitale Unternehmen seit Jahren gewarnt haben: Dass Google aufgrund seiner Marktmacht nicht mehr auf Cookies angewiesen ist“, hieß es in einer Stellungnahme. Der BDZV forderte ein Eingreifen der EU-Kommission.

Google verwies zur Begründung der Pläne auf den Datenschutz. „Es liegt auf der Hand, dass sich die digitale Werbung weiterentwickeln und auf die wachsenden Bedenken der Menschen hinsichtlich ihrer Privatsphäre und der Nutzung ihrer persönlichen Identität reagieren muss“, schrieb Google-Manager David Temkin in einem Blogeintrag. „Ansonsten setzen wir die Zukunft des freien und offenen World Wide Web aufs Spiel.“ Zugleich sei es dank moderner Werbetechnologien nicht mehr nötig, einzelnen Nutzern quer durchs Netz zu folgen. Stattdessen könnten „Einzelpersonen in großen Gruppen mit ähnlichen Interessen ‚versteckt‘ werden“.

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