Hass auf Facebook: Neue Maßnahmen unzureichend

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Nach harter Kritik hat Facebook in der Diskussion um Hasskommentare reagiert und Maßnahmen zur Eindämmung vorgelegt. Diese seien jedoch nicht ausreichend, so Rechtsanwalt Solmecke, der dem sozialen Netzwerk weiterhin Rechtsverstöße vorwirft.

Die Politik von Facebook, nicht rigoros gegen Hass- und Hetzkommentare vorzugehen, hat dem sozialen Netzwerk harte Kritik eingebracht. Noch vor dem Gespräch mit Justizminister Heiko Maas (SPD) hatte das Unternehmen eingelenkt und drei Maßnahmen vorgestellt. Diese seien jedoch nicht ausreichend und entbänden Facebook auch nicht von der Pflicht, Hasspostings zu löschen, kritisiert Rechtsanwalt Christian Solmecke.

„Das Problem der Hasskommentare ist nicht durch vermehrte Gegenreden in den Griff zu bekommen. Dieser Ansatz ist unzureichend, wenn es sich bei den Äußerungen bereits um Straftaten handelt“, kritisiert Solmecke die Maßnahme der „Counter Speech“, also Gegenrede, als nicht sinnvoll. „Hinzu kommt, dass diese Lösung eindeutig gegen deutsche Gesetze verstößt. Facebook ist als Plattformanbieter verantwortlich und in der Pflicht zu löschen. Das Netzwerk darf seine Verantwortung nicht auf die Nutzer übertragen“, so Solmecke weiter.
 
Die weiteren Maßnahmen erachtet der Kölner Medienanwalt zwar als begrüßenswert, doch „helfen auch diese Maßnahmen nicht darüber hinweg, dass Facebook zur Löschung verpflichtet ist“, so Solmecke weiter. Sollte es bei den Maßnahmen bleiben, müssten rechtliche Schritte eingeleitet werden. „Konkret käme ein Ermittlungsverfahren wegen einer möglichen Beihilfe zur Volksverhetzung durch Online-Halten der Kommentare in Frage“, droht Solmecke. [buhl]

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54 Kommentare im Forum

  1. AW: Hass auf Facebook: Neue Maßnahmen unzureichend Bei Nippeln drehen die Amis immer durch. Aber bei Aufruf zum Mord schauen sie nur zu.
  2. AW: Hass auf Facebook: Neue Maßnahmen unzureichend Vielleicht solltest du mal etwas weiter denken, aber Facebook werden täglich 1,5 Milliarden Postings geschrieben, wie genau denkst du sollte man die Kontrollieren? Facebook wird wohl kaum so viel Geld aufwenden um 24/7 irgendwelchen Mist zu säubern. Von verstecken Gruppen überhaupt nicht zu reden. Es KANN niemals alles kontrolliert werden, wer solche Dinge fordert hat keine Ahnung. Edit: Auch Nippel-Bilder gibt es bei Facebook ohne Ende, die Behauptung ist auch falsch. Selbst die löscht Facebook nicht immer.
  3. AW: Hass auf Facebook: Neue Maßnahmen unzureichend Mike91 hat aber dennoch recht. Es geht auch nicht darum, dass alle Kommentare von Facebook kontrolliert werden sollen. Es geht darum, dass einige Kommentare, deren mehr als zweifelhafter Inhalt gemeldet wurde, von Facebook nicht gelöscht wurden, weil sie angeblich gegen keine Richtlinien verstoßen. Dabei gilt eben auch für Facebook, dass es sich nicht nur an die eigenen Richtlinien, sondern auch an geltende Gesetze halten muss.
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