IFA: Deutsche Telekom wandelt sich zum Triple-Play-Anbieter

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Die Deutsche Telekom AG wird bis zum Jahr 2007 die 50 größten deutschen Städte mit bis zu 25 Mbit/s schnellen Breitbandleitungen ausrüsten.

Sukzessive soll die Bandbreite der DSL-Zugänge sogar auf bis zu 50 Mbit/s ausgebaut werden. „Damit“, so der DTAG-Vorsitzende Kai-Uwe Ricke (Foto) auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin, „werden wir vom Dual- zum Triple-Play-Anbieter. Neben Telefonie und Internet werden dank der Highspeed-Anschlüsse auch Video-on-Demand bzw. Pay-per-View sowie Fernsehen und Radio über das Internet eine Rolle bei der Neuausrichtung der Telekom hin zum Anbieter integrierter Dienstleistungen spielen.“

Um auch das ehrgeizige Zwischenziel von 2,9 Millionen aufgerüsteten Haushalten bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zu schaffen, wird die Deutsche Telekom insgesamt rund drei Milliarden Euro investieren. „Wir sind bereit, diese Summe zu investieren“, so Ricke gegenüber DF, „weil wir glauben, dass im Breitband-Bereich ein riesiges Marktpotenzial vorhanden ist.“ In den Aufrüstungsprozess einfließen werden nach den Worten des DTAG-Vorstandsvorsitzenden die Ergebnisse von zwei Pilotversuchen mit 16 und 25 Mbit/s schnellen ADSL2+- und VDSL-Leitungen in Hamburg und Stuttgart. Inwieweit die bereits vorhandene VoD-Plattform T-Online Vision in ein breiter angelegtes Konzept inklusive Internetfernsehen und –radio eingebunden wird, wollte Ricke nicht endgültig festlegen. „Wir verstehen uns vorrangig als Anbieter von Dienstleistungen und nicht von Content“, erklärte der Chef des Bonner Konzerns der versammelten internationalen Presse in Berlin.

Gleichzeitig zur Aufrüstung der Festnetze arbeiten die Bonner auch an der Weiterentwicklung der Mobilfunknetze. Mit dem Angebot „web’n’walk“, das auf UMTS- und WLAN-Basis Download-Geschwindigkeiten wie im aktuellen Festnetz erreichen soll, wird noch in diesem Jahr ein erster Schritt getan. „Wir werden“, so Ricke, „unsere Mobilfunknetze parallel zum Festnetz bis 2007 in diese Richtung ausbauen. Handys und PDAs werden sich zu Multimediageräten entwickeln. Es gibt einen eindeutigen Bedarf für die spontane TV-Nutzung unterwegs.“ Ob die DTAG nun auf DMB oder DVB-H als zukünftigen TV-Standard setzen wird, steht noch nicht fest. Das Tochterunternehmen T-Systems baut parallel die Strukturen für beide Standards auf und geht nach den Worten von Dr. Bertold Heil fürs Erste von einer „friedlichen Koexistenz“ aus. „Beide Techniken“, so Heil weiter, „beweisen die großen, noch unerschlossenen Potenziale terrestrischer Rundfunknetze.“[ak]

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