Köln – Scharfe Kritik am derzeitigen Stand der DSL-Versorgung in Deutschland übt der Eco Verband der deutschen Internetwirtschaft. Gleichzeitig appelliert die Interessensgemeinschaft für alternativer Technologieoptionen zu DSL.
„Die weißen Flecken im Bundesgebiet sind nicht wesentlich kleiner geworden“, mahnt Eco-Geschäftsführer Harald A. Summa. Ausschlaggebend hierfür sei, dass immer noch ganze Gewerbe- und Stadtgebiete sowie kleinere Orte von der DSL-Versorgung abgeschnitten sind. Dieser Missstand müsse schleunigst beseitigt werden.
Das größte Problem ist derzeit, dass die Öffentlichkeit T-DSL als einzige Option für Breitbandinternet wahrnehme, obwohl es mittlerweile zahlreiche Alternativen gebe, die für eine flächendeckende Verbreitung des High-Speed-Internets sorgen könnten. So lasse sich der schnelle Internet-Zugang beispielsweise via Satellit, Richtfunk, WiMAX, über eine SDSL-Standleitung oder sogar ganz einfach über den herkömmlichen Stromanschluss realisieren. Deswegen wünscht sich der Verband, dass Unternehmen wie Kommunen und Verbraucher sich intensiv mit diesen Alternativen beschäftigen sollten.
„Noch länger auf eine Versorgung mit T-DSL zu warten, kostet nur Zeit. Die Deutsche Telekom wird den Ausbau an Standorten, die ihr nicht wirtschaftlich erscheinen, auch zukünftig ablehnen. Wir erleben zurzeit einen echten Stillstand“, warnt Harald A. Summa.
Um diese Aufklärungsarbeit zu unterstützen, bietet der Verband ab sofort Informationsfilme auf seiner Internetseite an. Interessenten sollen sich auf diese Weise schnell und umfassend über die notwendigen technischen und organisatorischen Voraussetzungen, Vorteile, Kosten sowie Anbieter alternativer Technologien informieren. „Es gibt für jeden Standort in Deutschland eine umsetzbare und funktionierende Alternative zu T-DSL, auf die Unternehmen, Kommunen und Verbraucher innerhalb kürzester Zeit zugreifen können“, so Harald A. Summa.
Eco ist seit über zehn Jahren der Verband der Internetwirtschaft in Deutschland. Die mehr als 300 Mitgliedsunternehmen beschäftigen über 200 000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Umsatz von zirka 40 Milliarden Euro jährlich. Im Eco-Verband sind die rund 130 Backbones des deutschen Internet vertreten.
Verbandsziel ist es, die kommerzielle Nutzung des Internet voranzutreiben, um die Position Deutschlands in der Internet-Ökonomie und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Der eco-Verband versteht sich als Interessenvertretung der deutschen Internetwirtschaft gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren und in internationalen Gremien. [lf]
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