Kabelnetzbetreiber investieren ins Internet

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Damit wollen die Kabelunternhemen der Deutschen Telekom AG im Breitbandinternet- und Telefoniemarkt Konkurrenz machen.

Derzeit entfallen 97 Prozent aller Breitbandanschlüsse in Deutschland auf die DSL-Technologie der Telekom.

Nur 1,5 Prozent der Breitbandnutzer stehen bei den Kabelnetzwerken unter Vertrag. Dies ergab eine Untersu- chung der Europäischen Kommission. Deswegen lautet das Ziel der Kabel- unternehmen, in den nächsten vier Jahren auf acht bis zehn Prozent Marktanteil zu kommen.
 
Dabei ist das Triple-Play-Angebot für die Kabelanbieter höchst lukrativ: Nach Angaben eines Marktfor- schungsunternehmens liegt der Umsatz für die Kabelunternehmen pro Triple-Play-Kunden zwischen 40 und 60 Euro. Zum Vergleich: Derzeit verdienen Kabelanbieter an einem herkömmlichen TV-Kunden nur sieben Euro. Aus dieser Perspektive heraus betrachtet ist es nur folgerichtig, dass Kabel Deutschland bis Anfang 2009 rund 90 Prozent seiner Kabelnetze für Triple-Play ausrüsten will.
 
Die Kabelunternehmen in Deutschland sind in Sachen Breitbandan- schlüsse im europäischen Vergleich weit im Hintertreffen. In vielen Nachbarländer nutzen 50 Prozent aller Breitbandkunden die Angebote von Kabelfirmen. Für die Vormachtstellung der Telekom hierzulande gibt es durchaus strukturelle Gründe.
 
Da wäre zunächst die starke Zersplitterung der Kabellandschaft: In Deutschland betreiben unterschiedliche Unternehmen die für das Internet relevanten Netzebenen 3 und 4. Auf Netzebene 3 agieren Unternehmen wie Kabel Deutschland oder die Primacom, die für das Kabelverteilernetz bis zu den Grundstücksgrenzen verantwortlich sind. Für die privaten Hausverteileranlagen, die Netzebene 4, sind viele verschiedene kleinere Kabelunternehmen verantwortlich. Sie kümmern sich darum, dass das Signal von den Hausverteileranlagen bis in die einzelnen Wohnungen gelangt.
 
Zwischen den Unternehmen der beiden Netzebenen kommt es in Sachen Breitbandinternet und Triple-Play immer wieder zu langwierigen Verhandlungen. Streitpunkt ist meist die Verteilung die hohen Investitionskosten in die Infrastruktur, da das Kabelnetz erst mit einem Rückkanal ausgestattet werden muss.
 
Derweil hat die Telekom in Sachen Breitbandinternet weiterhin recht wenig Konkurrenz zu fürchten, schon gar nicht aus der eigenen Branche. Dies liegt vor allem daran, dass sie die so genannte letze Meile besitzt, also der Anschluss zu den Wohnungen. Brancheninsider schätzen, dass ein Konkurrent, der diese letzte Meile aufbauen möchte, zirka fünf bis sechs Milliarden Euro investieren müsste. Deswegen geht man davon aus, dass die Marktführerschaft der Telekom in dennächsten zehn Jahren wenig in Gefahr ist.
 [lf]

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