Landkreis Cham und M-net beenden Zusammenarbeit

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Einigung zwischen Landkreis Cham und M-net – neue Strategie für den Breitband-Ausbau in der Region geplant

Der Landkreis Cham und der Glasfaseranbieter M-net haben sich darauf geeinigt, das Ausbau-Vorhaben aus dem Jahr 2017 in beiderseitigem Einvernehmen und gegen Leistung einer Abstandszahlung zu beenden. Über die Höhe der Abstandszahlung wurde zwischen beiden Partnern Stillschweigen vereinbart.

Anfang 2017 hatte der bayerische Telekommunikationsanbieter M-net den Zuschlag für den Breitbandausbau im Landkreis Cham erhalten. Rund 6.500 bislang unterversorgte Haushalte und Gewerbebetriebe sollten durch ein neues FTTB- und FTTC-Glasfasernetz erschlossen und künftig mit Internetgeschwindigkeiten von mindestens 50 bis hin zu maximal 300 Megabit pro Sekunde versorgt werden. Im Projektverlauf zeigte sich jedoch, dass das Ausbauprojekt für M-net wirtschaftlich nicht umsetzbar ist. Der Landkreis Cham betrachtet zog daher die Konsequenzen: die nun geschlossene Vereinbarung zur Beendigung der Zusammenarbeit.

Der Kreistag des Landkreises Cham hat der Vereinbarung am heutigen Dienstag zugestimmt, seitens M-net steht die Vereinbarung noch unter dem Vorbehalt einer Zustimmung durch die Gesellschafterversammlung.

Aber auch nach dem Rückzug von M-net hält der Landkreis Cham am festgesetzten Ziel einer Erschließung der Region mit einer zukunftsfähigen Glasfaser-Infrastruktur fest. Gemeinsam mit den Gemeinden will der Landkreis Cham daher zeitnah Strategien zur Umsetzung des Glasfaser-Ausbaues entwickeln. Landrat Franz Löffler:

„Auch die Menschen im ländlichen Raum haben Anspruch auf schnelles Internet. […] Ein Rechtsstreit mit M-net hätte das Verfahren nur in die Länge gezogen, ohne etwas für die Bürgerinnen und Bürger zu erreichen!“[bey]

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7 Kommentare im Forum

  1. FTTH ist einfach zu teuer, vorallem wenn die Entfernungen gross sind und nur ein Anschluss pro Gebäude benötigt wird.
  2. Vielleicht ... kenne jetzt nicht die genauen Umstände, aber vielleicht haben - nicht genug Haushalte einen Vorvertrag unterschrieben (und sich damit verpflichtet nach Ausbau auch die Leistung zu buchen) - der Landkreis sich nicht genug um Fördergelder bemüht (die ja eigentlich bereit stehen sollten) Ist aber auch eher ungewöhnlich das nicht Gemeindeweise, sondern gleich für den ganzen Landkreis zu machen. Wenn der Ausbau kleinteiliger erfolgt, wird sich vor Ort mehr um die Werbung der potenziellen Kunden gekümmert, damit die auch möglichst alle mitmachen. Da entsteht dann auch so was wie Gruppendruck. Vielleicht ist dort die Bevölerungsstruktur aber auch einfach unpassend für den Ausbau. Bei uns wurde innerhalb der Gemeinde ausgebaut, bei sehr ländlicher Struktur, und jedes kleine Dorf mit FTTH versorgt.
  3. Der Ausbau sollte aber nicht per FTTH sondern mit FTTB und FTTC erfolgen..... Genau man weiß nur in der Presse stand und das war vorallem die Pressemitteilungen wie jetzt auch. M-Net hat nicht geliefert, was es genau für Probleme mit dem lokalen Dienstleister (Tiefbau) gab, weiß man nicht.
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