Maxdome streicht die Queer-Inhalte aus dem Programm

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Maxdome will Familien verstärkt in seinen Fokus richten und streicht die Queer-Rubrik aus seinem Angebot, die das Videoportal der ProSiebenSat.1-Gruppe anfangs als Neusortierung des Contents bezeichnet hatte.

Maxdome hat ganz genaue Vorstellungen über seine Zuschauer und möchte sein bezahlpflichtiges Online-Portal dementsprechend ausrichten. Als nicht familientauglich wurden dabei homosexuelle Inhalte befunden, die nun dem Rotstrich zum Opfer fielen und aus dem Programmangebot entfernt wurden. Die Queer-Rubik bei Maxdome wurde zum 1. April geschlossen.

Auf Nachfrage eines Nutzers hieß es dazu auf Facebook von Seiten Maxdomes zunächst, das Angebot sei in andere Rubriken eingeordnet worden. Später wurden lizenzrechtliche Gründe genannt, die die Entfernung der schwul-lesbischen Inhalte erforderten. Der Blu Mediengruppe gegenüber stellte Contentlieferant Pro-Fun Media allerdings klar, dass die Verträgen von Maxdome aufgelöst worden waren. „Man hat uns mitgeteilt, dass das Programm innerhalb von vier Tagen zum 1. April offline gestellt wird“, erklärte Axel Schmidt, Geschäftsführer von Pro-Fun Media, im Gespräch mit der Blu Mediengruppe. „Das gleiche ist auch unseren Mitbewerbern wie Salzgeber mitgeteilt worden.“
 
Wirtschaftliche Gründe für diese Entscheidung hielt Schmidt für ausgeschlossen, da die Inhalte moderate Zuwachszahlen verzeichneten. Tatsächlich scheint aber eine Neuausrichtung des Onlineportals Maxdome dahinter zustecken, die in einem familientauglichen Angebot  besteht, zu dem man nach Ansicht der ProSiebenSat.1-Gruppe offenbar keine homosexuellen Inhalte zählt. So teilte Maxdome dem Contenlieferanten mit, dass man das Programm „mehr oder ausschließlich auf Familien ausrichten“ wolle, wie der Pro-Fun-Media-Geschäftsführer der Blu Mediengruppe sagte.
 
Zuvor war die Queer-Rubrik von Maxdome mit eigenproduzierten Werbesports auf den Sendern der ProSiebenSat.1-Gruppe sowie in Szenemagazinen beworben wurden.
 
Gegenüber der Blu Mediengruppe sprach ProSiebenSat.1 von einer „grundsätzlichen Neuausrichtung“ des Videoportals, die nicht mit einer ausschließlichen Ausrichtung auf Familien einhergehen soll, vielmehr wird darauf verwiesen, dass in Zukunft wieder schwul-lesbische Inhalte Angebot werden könnten. „Die Änderungen unseres Contents erfolgten im Rahmen unseres regulären und laufenden Portfoliomanagements, zu dem wir keine Details nennen können“, zitiert Blu einen Sprecher der ProSiebenSat.1-Gruppe.
 
Zu seinem zehnjährigen Jubiläum hatte das Videoportal vor Kurzem eine eigene Redaktion und eine eigenproduzierte Serie angekündigt. [kw]

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35 Kommentare im Forum

  1. Meinst du? Vielleicht liegt es auch daran, das es sich bei Lesben und Schwulen um ganz normale Menschen handelt und sie keinen "besonderen" Inhalt brauchen, sie also kein Interesse an "Queer Inhalten" haben, somit niemand diese Inhalte sehen will und sich dadurch die ganze Sache für Maxdome nicht lohnt.
  2. Ich wusste gar nicht das es so eine Rubrik bei Maxdome gibt! Naja,wen interessiert es! Die Homosexuelle Zielgruppe hat es anscheinend nicht interessiert!
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