Leipzig – Der Satellitenbetreiber Astra steht weiter zu seinem Blucom-Angebot, auch wenn mit dem Ende von Betty.TV ein weiteres interaktives Projekt gescheitert ist.
Im Gespräch mit DIGITAL FERNSEHEN äußerte Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer Astra Deutschland, sein Bedauern, dass mit Betty.TV ein Marktteilnehmer vom Markt verschwinde.
„Es muss sich niemand, weder der Blucom nutzende Programmveranstalter noch die adressierten Zuschauer in irgendeiner Weise um den interaktiven Dienst Sorge machen. Blucom ist im Markt sehr gut angekommen,“ so Elsäßer zu DIGITAL FERNSEHEN (DF).
Als einen großen Unterschied zwischen beiden Diensten sieht Elsäßer vor allem die Technik. „Bei Betty war eine neue, weitere und teure Fernbedienung notwendig, bei Blucom ist lediglich ein preiswertes Stück Software, der Browser für 3,99 Euro erforderlich. Der Browser wird einmalig auf das Handy geladen und Handys sind bereits zu Millionen Stück im Markt und somit beim Konsumenten vorhanden.“
Der Astra-Deutschland-Chef kündigte in dem Gespräch außerdem an, dass in den kommenden Monaten weitere Sender die Blucom-Dienste anbieten werden. Aktuell binden 14 Programmveranstalter Blucom in ihren Kommunikationsweg ein, darunter RTL, die ProSiebenSat.1 oder MTV und VIVA.
Blucom basiert auf der Bluetooth-Technologie und ermöglicht die drahtlose Übertragung von zusätzlichen Inhalten über das Internet oder von einer Bluetooth-fähigen Set-Top-Box auf das Handy. Voraussetzung dafür ist, dass der Blucom Browser auf dem Handy installiert ist
Der Rückkanal erfolgt via Handy, zum Beispiel mittels SMS. Da der Blucom-Empfang sowohl über eine Set-Top-Box als auch über UMTS/GPRS möglich ist, kann nahezu jeder Haushalt das Angebot nutzen – ganz gleich ob Kabel, Satellit oder Antenne, ob analog oder digital. [fp]
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