Netflix in doppelter Geschwindigkeit? Filmemacher protestieren

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Bild: © Netflix
In Zukunft schaut man lieber gemeinsam Netflix. Zumindest, wenn man sich die nun bekannt gemachten Kosten für die von langer Hand angekündigte und nun festgelegte Account-Sharing-Gebühr sparen will. Bild: © Netflix

Zurzeit testet der Streamingdienst bei ausgewählten Testkunden die Möglichkeit, Filme oder Serien langsamer oder schneller abspielen zu lassen. Vielen Filmproduzenten gefällt diese Idee gar nicht und so verwundert es nicht, dass sie gegen diese Funktion protestieren.

Was wäre, wenn man in weniger Zeit als der angegebenen Filmlänge mehrere Inhalte auf Netflix ansehen könnte? Was für den Nutzer nach Zeitersparnis klingt, würde für den Streamingdienst gleichzeitig auch höhere Quoten bedeuten. Eine klassische Win-Win-Situation könnte man meinen. Wenn es dabei nicht einen Verlierer gebe. In Hollywood brandet nämlich ein Aufschrei unter den Filmemachern auf.

Aktuell läuft eine Testphase für variable Abspielgeschwindigkeiten der Netflix-Inhalte für die Android-App, wie der Streamingdienst bestätigte. Damit könne ein Film oder eine Serie in den halb oder dreiviertel mal so schnell abgespielt werden, aber eben auch beschleunigt um den Faktor 1,25 oder 1,5. Bisher habe sich Netflix jedoch noch nicht entschieden, ob diese Funktion für alle Nutzer frei geschaltet wird.

Viele Filmemacher kritisierten die (Test-)Maßnahme des Streamingdienstes scharf, schließlich habe der Vertriebspartner nicht das Recht, lizenzierte Inhalte zu verändern. Im Fordergrund der Proteste steht nicht zuletzt auch der Film an sich als Kunstform, als fertiges Produkt, dass genauso wiedergegeben werden soll, wie die Filmemacher dies beabsichtigt haben. [msr]

Bildquelle:

  • Netflix-TV: © Netflix

14 Kommentare im Forum

  1. „Im Fordergrund der Proteste steht zudem der Film als Kunstform, als fertiges Produkt“ - oh ha! ... oder gilt das auch schon als Kunst.
  2. Grundsätzlich finde ich ist eine veränderte Abspielgeschwindigkeit noch kein Eingriff in das Urheberrecht und rechtlich nicht zu beanstanden. Aber ehrlich gesagt finde ich es sinnvoll, weil finde einen Film oder eine Serie sollte man auch geniessen, und man sollte nicht nur die Inhalte in sich aufsaugen sondern seinem die Gehirn auch die Chance geben darüber zu reflektieren. Das ist in etwa genauso sinnlos wie ein Picknick bei dem man nicht gemeinsam isst, sondern irgendwelchen Nahrungsersatz in sich reinkippt.
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