Neue Surface-Tablets: Microsoft bläst zum Angriff auf Apple & Co

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Bereit zum Angriff: Mit seinen neuen Surface-Tablets will sich Microsoft endlich ein größeres Stück vom lukrativen Tablet-Kuchen abschneiden. Dafür hat der Konzern an einigen Stellen gebastelt und das Surface 2 und das Surface Pro 2 mit zahlreichen Neuerungen versehen.

Microsoft will es wissen: Knapp ein Jahr nach der Premiere bringt das Unternehmen runderneuerte Nachfolger seiner Tablet-Computer Surface auf den Markt. Damit nimmt der Windows-Riese einen zweiten Anlauf, die Tablet-Marktführer Apple und Google herauszufordern. Der erste Versuch war vergleichsweise bescheiden ausgefallen. Nun sollen es Surface 2 und Surface Pro 2 richten. Die neuen Modelle warten mit etlichen Verbesserungen auf. Vor allem die RT-Variante Surface 2 hat in Testberichten schon einige Vorschusslorbeeren geerntet.

Mit dem Marktstart am Dienstag steuert das Unternehmen auf einen direkte Konfrontation mit einem der Platzhirsche zu: Apple stellt am Dienstagabend vermutlich seine neuen iPads vor, deren Vorgänger einst dem Markt mit Tablets überhaupt wieder Leben einhauchten. „Wir scheuen den Vergleich nicht“, sagte Christian Illek, Chef von Microsoft Deutschland, vor einigen Tagen selbstbewusst.
 
Der Nachfolger des Surface RT ist mit 676 Gramm wenige Gramm leichter geworden, dafür arbeitet in seinem Inneren ein schnellerer Prozessor (Nvidia Tegra 4). Die Display-Qualität wurde auf 1920 mal 1080 Pixel auf volle HD-Qualität aufgerüstet. Außerdem hebt Microsoft eine längere Akkulaufzeit von 10 Stunden hervor. Auch die integrierten Kameras wurden verbessert und kommen nun auf 3,5 beziehungsweise 5 Megapixel.
 
Den Namenszusatz RT hat Microsoft mit dem neuen Modell fallen gelassen. Das Kürzel habe Kunden eher irritiert, räumt Microsoft ein. Anders als die große Version des Surface Pro 2 mit Intel-Core i5-Prozessor und voller PC-Funktionalität setzt das Surface 2 auf die stromsparenden Chips des britischen Designers ARM, die auch in den meisten Smartphones verbaut werden. Dafür spendiert Microsoft dem Surface 2 nun auch eine abgespeckte Version seines Büroprogramms Office, mit dem sich etwa Excel-Tabellen oder Word-Dokumente anzeigen und bearbeiten lassen. Außerdem ist nun der E-Mail-Client Outlook mit dabei.
 
Auch das Surface Pro 2 stockte Microsoft auf. In Gewicht und Leistung lässt es sich durchaus mit einem Notebook vergleichen. Die Akkulaufzeit soll um bis zu 60 Prozent höher als bei dem ersten Surface Pro liegen. Je nach Ausstattung kostet das Gerät allerdings auch zwischen 879 und 1779 Euro.
 
Mit seinen ersten Surface-Tablets war Microsoft vor einem Jahr angetreten, um seinem Betriebssystem Windows 8 mit einem neuartigen Kachel-Design einen geeigneten Hardware-Boden zu bereiten. Windows 8 ist nämlich auf die Bedienung mit dem Finger optimiert. Im Tablet-Markt hatten die großen Hardware-Hersteller wie Samsung aber lange eher Googles Android-Betriebssystem den Vorzug gegeben. Mit seiner ersten eigenen Hardware scheute sich Microsoft nicht, seinen Partnern direkt Konkurrenz zu machen.
 
Dennoch war dem Software-Riesen ein schneller Erfolg nicht beschieden. Die Marktforschung IDC errechnete zuletzt für alle Windows-Tablets zusammen einen Marktanteil von 4,5 Prozent. Tablets mit Googles Android-System kamen dagegen auf 62,6 Prozent Marktanteil, Apples iPad auf 32,5 Prozent.
 
Zuletzt musste Microsoft wegen großer Bestände nicht verkaufter Geräte allerdings rund 900 Millionen Dollar abschreiben. Dabei erwarten Marktbeobachter wie etwa das Marktforschungsunternehmen Gartner, dass der Absatz mit Tablet-Computern in diesem Jahr weiter um 53,4 Prozent auf über 184 Millionen Geräte steigen wird. Es wird vor allem vom Absatzerfolg der neuen Microsoft-Hardware abhängen, ob auch die Windows-Plattform von diesem Tablet-Boom profitieren wird. [Renate Grimming/fm]

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11 Kommentare im Forum

  1. AW: Neue Surface-Tablets: Microsoft bläst zum Angriff auf Apple & Co Microsoft Surface Pro 2 Teardown - iFixit Ein so teureres Teil was sich kaum reparieren lässt, oder gar den Akku zu tauschen erlaubt, ist ein Fall für Dr. Sondermüll. Ich hoffe das Microsoft auch hier einen Reinfall erlebt.
  2. AW: Neue Surface-Tablets: Microsoft bläst zum Angriff auf Apple & Co Scheint mittlerweile ein besonderes Feature zu sein. Allein schon wieder die Tatsache, daß man so ein Ding nur mit einer Heißluftpistole aufbekommt, lässt mich erschaudern. Ich gönne jedem Hersteller, der Akkus so fest verbaut, daß sie nur Profis wechseln können, daß er mit so einem Produkt so richtig auf die Schnauze fällt.
  3. AW: Neue Surface-Tablets: Microsoft bläst zum Angriff auf Apple & Co Wo ist das Problem, wenn es funktioniert? Bei meinem 38 Monate alten iPhone 4 habe ich bis heute nicht das Verlangen gehabt, den Akku zu tauschen. Bei Android-Plastik-Telefonen sieht man allerdings immer wieder Leute, die den Akku kurz rausnehmen, weil nichts mehr reagiert. Wenn es allerdings Probleme geben sollte, was man sich bei Microsoft durchaus vorstellen kann, ist es natürlich Mist.
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