Online-Jugendschutzprogramme fallen im KJM-Test durch

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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München – Das Prüflabor der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) bei jugendschutz.net hat zum zweiten Mal Jugendschutzfilter für das Internet getestet und nach wie vor erhebliche Defizite festgestellt.

Das Ergebnis der Medienwächter ist ernüchternd: Derzeit genügt noch kein Jugendschutzfilter den gesetzlichen Anforderungen. Insgesamt sei Effizienz der Jugendschutzmechanismen zu gering, besonders bei beeinträchtigenden oder gefährdenden Darstellungen von Gewalt und Rechtsextremismus sowie Risikobereichen wie Süchten oder Glücksspielen.

Andererseits wiesen die getesteten Filtersysteme ein „inakzeptables Maß“ an Overblocking auf. So sperrten die getesteten Lösungen zu viele Inhalte, die eigens für Kinder und Jugendliche gemacht sind. „Wir setzen deshalb darauf, dass die Anbieter ihre Anstrengungen verstärken, um anerkennungsfähige Jugendschutzprogramme zu entwickeln“, sagte der KJM-Vorsitzende Wolf-Dieter Ring.
 
Dazu könne man, so Ring weiter, bereits vorhandene Ressourcen umfassend nutzen. „Insbesondere fordern wir die Internetbranche dazu auf, effiziente Jugendschutzfilter und ein automatisches Klassifizierungsverfahren für eine Filterung nach Alterseignung anzubieten“, betonte Ring.
 
Vier der neun getesteten Filtersysteme prüfte die KJM in einem ersten Testlauf bereits im Jahr 2006. Der Vergleich zeigt, dass sich die Filterleistung innerhalb eines halben Jahres nur minimal weiterentwickelt hat. Zwei erstmals getestete amerikanische Filtersysteme schneiden – ausgenommen in den Bereichen Sex und Pornografie – deutlich schlechter ab als die europäischer bzw. deutscher Anbieter. Keines der geprüften Systeme schützt Kinder und Jugendliche ausreichend vor problematischen Inhalten im Internet. [lf]

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