Berlin/Essen – Die ARD sucht für seine Nachrichtenfilme im Internet einen Kooperationspartner. Nachdem die WAZ-Gruppe bereits am Wochenende Gespräche mit dem WDR verkündete, kam nun die Bestätigung von der ARD – allerdings ohne Nennung des Partners.
„Es gibt schon jemanden der auf uns zugekommen ist – und das ist keine kleine Regionalzeitung aus irgend einem bayerischen Winkel“, sagte ein ARD-Sprecher gegenüber der „Financial Times Deutschland“ (FTD). Neben der WAZ-Gruppe soll auch Burda Interesse bekundet haben, der Axel Springer Verlag verhalte sich zunächst abwartend.
Damit dürfte die ARD einen starken Partner für die eigenen Online-Ausbaupläne bei den sonst kritischen Verlagen und privaten TV-Sendern gefunden haben. Bisher hatten die Medienkonzerne massiv vor einer Zerstörung des bisher privatwirtschaftlich gewachsenen Marktes gewarnt.
Um den Streit etwas abzukühlen, haben die ARD-Verantwortlichen zuletzt den Verlagen kostenlose Filme der öffentlich-rechtlichen angeboten. Dieses Angebot ist wohl auf Interesse gestoßen, seither sei eine Öffnung auf Seiten der privaten Sender festzustellen, schreibt die „FTD“.
Derweil versucht die ARD mit den Online-Aktivitäten so weit wie möglich zu kommen, da der derzeit verhandelte neue Rundfunkstaatsvertrag für deutliche Einschränkungen der eigenen Kompetenzen sorgen dürfte. So sollen ARD und ZDF aufgrund einer EU-Forderung künftig in einem so genannten „Public Value Test“ den „öffentlichen Nutzen“ jeglicher neuer Angebote nachweisen müssen.
Dies dürfte laut Ansicht des rheinland-pfälzischen Staatskanzleichefs Martin Stadelmeier auch für die Internetfilmchen gelten. „Meines Erachtens unterliegt das dem Public-Value-Test“, sagte er der „FTD“. [lf]
Bildquelle:
- Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com