Pornoindustrie zwischen den Formaten – Lösung aber IPTV

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Welches Format wird sich durchsetzen, Blu-ray oder HD DVD: Die Pornoindustrie soll beim Streit um den DVD-Nachfolger das Zünglein an der Waage sein – wie einst beim Gerangel um VHS-Videokassette und Betamax.

Wie bereits berichtet, setzt das Porno-Studio Digital Playground auf HD DVD, angeblich weil Sony ein Gegner von Hardcore-Streifen sein soll. Ursprünglich habe Digital Playground seine Filme nämlich auf Blu-ray- Scheiben anbieten wollen, berichtet der Spiegel am Montag. Vivid Entertainment hingegen wolle in zwei Monaten seinen ersten Erotikfilm auf Blu-ray auf den Markt bringen. Die Option, ihn später auch auf HD DVD zu veröffentlichen, behielt sich das Unternehmen aber vor, so das Blatt weiter.

Nur eines scheint klar: High Definition ist der Standard der Zukunft, auch und gerade für das Pornofilmgeschäft. Derzeit drehten alle großen Studios in HD, zitiert der Spiegel Susan Keil, CEO des Downloadanbieters Entice TV. Doch viele Firmen hätten sich noch nicht für ein Format entschieden, zumal die Produktionskosten bis zu 50 000 Dollar pro Disc betragen. Ihrer Ansicht ist der Streit ohnehin obsolet, denn IPTV und Downloads stellten die Lösung für den Formatstreit dar. Daher setze Entice TV auf die hauseigene Porno-HD-Bibliothek im Internet. Dabei installieren die Kunden eine Windows-Software auf ihrem PC und spielen die heruntergeladenen Filme passwortgeschützt vom Windows Media Player ab.
 
Microsoft will seine Xbox 360, die über ein externes HD-DVD-Laufwerk verfügt, nun mit einer IPTV-Funktion aufrüsten. Dies offenbarte Bill Gates in seiner Eröffnungsrede auf der diesjährigen Messe für Unterhaltungselektronik CES. Auch Apples TV-Box bringt Filme vom Mac oder PC auf den Fernseher. Der Trend geht also auch bei den Großen in Richtung Internetfernsehen.

Der Leiter von Hotmovies.com, Richard Cohen, hat laut eigener Aussage 60 000 Clips in Auflösungen leicht unterhalb des Fernsehstandards in seinem Internetangebot, davon würden täglich 38 000 abgerufen. Die Qualität bei HD sei zweifellos besser, aber das sei den Kunden egal, so Cohen gegenüber dem Spiegel. Daher glaube er bei HD nicht an das ganz große Geschäft, auch wenn es sich verkaufen werde. Die Leute bevorzugten zudem Videostreaming zu einem Festpreis pro Minute. Die Kunden würden einem Film nicht besitzen und auch nicht speichern wollen, erklärte Cohen. [sch]

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