Stadia und Co: Gehört Streaming bald schon die Gaming-Zukunft?

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Google Stadia; © Google Stadia
© Google Stadia

Auf der Gamescom steht in dieser Woche Cloud-Gaming im Fokus. Bei Diensten wie Googles Stadia laufen Spiele in Rechenzentren, die Nutzer streamen nur Bild und Ton auf ihr Tablet, das Smartphone oder den Fernseher. Das hat Zukunft!

Künftig reicht eine stabile Internetleitung mit mehr als 10 Megabit pro Sekunde, um die besten Spiele zu zocken. Der entscheidende Schlüssel zum Erfolg wird aber die Verschmelzung von Stadia und Youtube sein: Bislang lassen sich Game-Videos nur anschauen, durch Stadia lassen sich Games im Youtube-Player spielen, mit nahezu allen modernen Endgeräten.
Die Endgeräte müssen nur noch einen Videostream verarbeiten und es muss eine Steuermöglichkeit über Maus und Tastatur oder Gamepads vorhanden sein, den Rest erledigen die Rechenzentren von Google.
Darin liegt aber zugleich die größte Herausforderung für Streaming-Dienste, denn Präzision und Spielbarkeit leiden darunter, wenn Eingabebefehle stark verzögert umgesetzt werden. Somit steht und fällt das gesamte Stadia-Konstrukt in Abhängigkeit von der jeweiligen regionalen Internet-Infrastruktur.
Worauf Microsoft mit seinem gleichen Konzept „Project-X-Cloud“ aber schon richtig hinweist, wird as noch ein paar Jahre dauern, bis so etwas reibungslos weltweit funktioniert. Selbst Netflix hat knapp zehn Jahre benötigt, um im Streamingmarkt so erfolgreich zu werden. Und Videospiele zu streamen ist komplexer als Filme zu über das Internet zu zeigen, da man die Spiele steuern muss. Bis 2030 könnte Stadia den Markt aber komplett durcheinanderwirbeln.
Für Nintendo ist Stadia ebenfalls eine Option: In Japan liefen bereits erfolgreich Tests mit Ubisofts Assassin’s Creed. Somit wäre es auch mit einer leistungsschwachen Nintendo Switch möglich, High-End-Grafiken wie Hochleistungs-PCs zu erreichen.
Dieses Konzept würde die kompletten Hardwareverkäufe auf den Kopf stellen: Bislang soll man als Endverbraucher immer die beste und teuerste Technik kaufen. Mit Stadia steht die teure Technik in Googles Rechenzentren und wir Endverbraucher benötigen  nur simple und günstige Technik zum Streamen der Daten. Der Preis, den wir zahlen, ist allerdings nicht unerheblich: Sämtliche Spieledaten inklusive der Spielstände liegen auf den Servern von Google und nicht mehr auf der Festplatte im Wohnzimmer.

[ein Kommentar von Christian Trozinski]

Bildquelle:

  • Google_Stadia4: © Google Stadia

6 Kommentare im Forum

  1. Hm, sicherlich ein interessantes Thema. Allerdings ist es doch ein anderes Gaming-Gefühl direkt an der Konsole zu sitzen. Bei Magenta Gaming bin ich noch gespannt, welche Spiele zukünftig noch dazu kommen..
  2. Auf der einen Seite sollen wir aufrund des Klimaschutzes Strom sparen, auf der anderen Seite bauen wir immer mehr Technologien auf, die jede Menge Strom benötigen.
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