Streamingdienste im Aufwind: VoD mit stabilem Wachstum

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Blu-ray und DVD oder Filmabrufe aus dem Internet? Immer mehr Nutzer kehren physischen Datenträgern den Rücken. Noch tun sich viele Video-on-Demand-Dienste schwer. Doch wie sieht die Zukunft aus?

Der Videomarkt wächst – auf den Verkauf von haptischen Medien wie DVDs und Blu-Rays ist das jedoch kaum zurückzuführen. Vielmehr scheint sich allmählich bei Anbietern wie bei Kunden ein Paradigmenwechsel zu vollziehen. Statt des Besitzes der Silberscheibe genügt vielen scheinbar der temporäre Stream. Gehört die Zukunft der Online-Videothek?Anteil der Streamingdienste am Gesamtmarkt wächst

Immer mehr Nutzer stellen sich ganz offenbar dieselbe Frage: Laut des Bundesverbands Audiovisuelle Medie“ (BVV) wurde 2012 mit 1,71 Milliarden Euro ein Rekordumsatz in Deutschland erzielt. Dabei verringert sich der Absatz von DVDs um 9 Prozent, wogegen der Umsatz mit dem HD-Datenträger Blue-Ray um 28 Prozent gesteigert werden konnte. Für die Rekordzahlen maßgeblich verantwortlich ist aber das Streaming: Eine Steigerung von 71 Prozent beim Video-on-Demand Verleih und 43 Prozent Wachstum beim digitalen Verkauf zeigten eine klare Tendenz zum Onlinemedium. Ganz aktuelle Zahlen beweisen, dass diese Entwicklung unabhängig vom Gesamtmarkt anhält.
 
Die vom BVV veröffentlichen Zahlen zum ersten Halbjahr 2014 weisen einen Rückgang des DVD-Anteils im Verleihmarkt von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus. Während die Blue-ray ein leichtes Plus um 2 Prozent verzeichnen konnte, steigerte sich der VoD-Anteil um 20 Prozent. Mit 42 Millionen Euro Umsatz beträgt der Marktanteil am gesamten Verleihgeschäft nun 33 Prozent. Dabei dürften einige unbestrittene Vorzüge des Streamings den Ausschlag geben:
 

  • Absolute zeitliche Unabhängigkeit von Programm und Öffnungszeiten
  • Große Filmauswahl ohne Engpässe
  • Gesparter Aufwand, eine Videothek zu besuchen
  • Verfügbarkeit von Bewertungen vor dem Ausleihen
  • Platzersparnis im Regal: Gekaufte, haptische Medien verstauben im Schrank

Schnelles Internet Voraussetzung für Streaming-Dienste

 
Eine weitere Studie zeigt, dass diese Entwicklung vermutlich anhält: Der von Goldmedia kürzlich veröffentlichte Video-on-Demand Forecast 2014-2019 geht davon aus, dass der Nutzeranteil von VoD-Diensten, der derzeit 20 Prozent von der Gesamtbevölkerung beträgt, bis 2019 auf 30 Prozent steigen könnte. Als limitierender Faktor wird dabei vor allem der Ausbau des schnellen Internets angegeben. In ländlichen Gebieten ist das Surfen via UMTS oder LTE nicht unüblich – wegen des begrenzten Volumens können Streamingdienste aber damit kaum genutzt werden. Maxdome Marktführer in Deutschland

 
Video-on-Demand Anbieter wie Maxdome profitieren von dieser Entwicklung zweifelsohne: Derzeit hat das Portal mehr als 50.000 Filme und Serien im Angebot; Tendenz steigend. Der mit einem Anteil von 33,7 Prozent derzeit in Deutschland marktführende Dienst überzeugt aber nicht nur durch die große Auswahl, sondern auch die Möglichkeit der Nutzung auf mobilen Endgeräten. Durch Smart TV-Apps und den Empfang über die Telekom werden noch größere Kundenkreise erschlossen.Fazit: Abschied von Blu-ray und Co?

 
Die DVD hat ihren Zenit unverkennbar überschritten, allein die geringe Auflösung des Filmmaterials deklassiert das Medium bereits. Doch auch der HD-fähigen Blue-ray dürfte in absehbarer Zeit ein ähnliches Schicksal beschieden sein – der Kauf von haptischen Medien wird voraussichtlich weiterhin stark abnehmen. Dabei geht es nicht nur einfach um die Verdrängung eines überholten Datenträgers, wie dies beim Wechsel von Musik-Kassette auf die CD Anfang der 90er Jahre der Fall war. Heutige schnelle Internetverbindungen machen eine physische Übermittlung auf einem Datenträger überflüssig. Der einzige Vorteil, den DVD und Blu-ray noch haben, ist der Vorteil aufgrund der immensen Auswahl: Leider sind selbst viele Blockbuster noch nicht via VoD verfügbar; weniger erfolgreiche ältere Filme werden meist vergeblich gesucht. Doch so wie mit der Zeit fast jeder Film den Weg auf die DVD fand, ist bald auch mit allumfassender Online-Verfügbarkeit zu rechnen. [ps]

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