Streetside: Druck auf Microsoft-Kartendienst nimmt zu

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Der politische Druck auf Microsoft im Zusammenhang mit dem Online-Straßenatlas Bing Maps Streetside, den der Windows-Konzern in Konkurrenz zum ähnlich umstrittenen Street-View-Dienst des Kontrahenten Google plant,nimmt zu.

Nach dem zuständigen Datenschutzbeauftragten forderte auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) vom weltgrößten Software-Konzern ein Vorab-Widerspruchsrecht für die Bürger. „Es ist nicht hinnehmbar, dass es gegen die Aufnahmen kein vorheriges Widerspruchsrecht gibt. Das ist mit einem wirksamen Datenschutz unvereinbar“, sagte Herrmann am Mittwoch. Er drohte Microsoft, die Veröffentlichung der Aufnahmen zu untersagen. Sollte sich der Konzern weigern, Vorab-Widersprüche zuzulassen, bleibe den Behörden keine andere Möglichkeit als ein Verbot.

Microsoft will seinen Panoramadienst im Sommer starten. Vom 9. Mai an sollen dafür Kameraautos zunächst in Nürnberg, Fürth, Erlangen und Augsburg durch die Straßen fahren. Über die Kamerafahrten gibt es keinen Streit – aber darüber, ob deren Bilder ins Netz dürfen, bevor Bürger die Möglichkeit hatten, der Abbildung ihrer Hausfassade zu widersprechen.

Herrmann ermutigte das für Microsoft zuständige bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht in Ansbach, konsequent für den Datenschutz im Fall des neuen Kartendienstes einzutreten. „Eine nachträgliche Löschung schützt das Persönlichkeitsrecht von Mietern und Eigentümern nicht“, sagte Herrmann laut Mitteilung. Auf Daten, die auch nur wenige Stunden im Internet seien, habe jedermann weltweit Zugriff. „Das Internet vergisst nicht“.

Der Datenschutzbeauftragte Thomas Kranig hatte bereits zu Microsofts Ankündigung vor rund zwei Wochen betont, dass er den Start des Dienstes verzögern könnte, wenn Microsoft den Bürgern kein Vorab-Widerspruchsrecht gegen die Abbildung ihrer Häuser einräumt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Der Software-Konzern hält das hingegen für nicht zwingend erforderlich. Microsoft sieht die Rechte der Bürger auf Basis der Selbstverpflichtungserklärung der Industrie ausreichend gewahrt, die Anfang März an den damaligen Innenminister Thomas de Maizière übergeben worden war.

In Deutschland hatte bereits der Straßenansichtsdienst Street View des Microsoft-Konkurrenten Google für Aufregung gesorgt. Der Internet-Konzern hatte auf Forderung von Politik und Datenschützern eine mehrwöchige Widerspruchsfrist vor dem Start des Dienstes eingeräumt.
 
Die Kamerawagen von Google sind in diesen Tagen ebenfalls wieder in Deutschland unterwegs. Beim aktuellen Einsatz gehe es aber nicht um Fotos für Google Street View, sondern um eine Verbesserung des Kartendienstes Google Maps, betonte Google-Sprecher Kay Oberbeck auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Es gehe darum, Einbahnstraßen zu erkenne, lokale Geschäftseinträge  mit Hilfe von Ladenschildern zu überprüfen oder 3D-Umrisse von Gebäuden für die Handy-Navigation zu erstellen.Google-Kamerawagen kurven wieder durch Deutschland

Herrmann ermutigte das für Microsoft zuständige bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht in Ansbach, konsequent für den Datenschutz im Fall des neuen Kartendienstes einzutreten. „Eine nachträgliche Löschung schützt das Persönlichkeitsrecht von Mietern und Eigentümern nicht“, sagte Herrmann laut Mitteilung. Auf Daten, die auch nur wenige Stunden im Internet seien, habe jedermann weltweit Zugriff. „Das Internet vergisst nicht“.

Der Datenschutzbeauftragte Thomas Kranig hatte bereits zu Microsofts Ankündigung vor rund zwei Wochen betont, dass er den Start des Dienstes verzögern könnte, wenn Microsoft den Bürgern kein Vorab-Widerspruchsrecht gegen die Abbildung ihrer Häuser einräumt. Der Software-Konzern hält das hingegen für nicht zwingend erforderlich. Microsoft sieht die Rechte der Bürger auf Basis der Selbstverpflichtungserklärung der Industrie ausreichend gewahrt, die Anfang März an den damaligen Innenminister Thomas de Maizière übergebenen worden war.

In Deutschland hatte bereits der Straßenansichtsdienst Street View des Microsoft-Konkurrenten Google für Aufregung gesorgt. Der Internet-Konzern hatte auf Forderung von Politik und Datenschützern eine mehrwöchige Widerspruchsfrist vor dem Start des Dienstes eingeräumt.

Die Kamerawagen von Google sind in diesen Tagen ebenfalls wieder in Deutschland unterwegs. Beim aktuellen Einsatz gehe es aber nicht um Fotos für Google Street View, sondern um eine Verbesserung des Kartendienstes Google Maps, betonte Google-Sprecher Kay Oberbeck auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Es gehe darum, Einbahnstraßen zu erkenne, lokale Geschäftseinträge mit Hilfe von Ladenschildern zu überprüfen oder 3D-Umrisse von Gebäuden für die Handy-Navigation zu erstellen. [dpa/ar]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: Streetside: Druck auf Microsoft-Kartendienst nimmt zu die meisten leute sind eh bekloppt, weil sie denken bei street view (und jetzt street side) würde es livebilder geben! viele haben angst, daß leute im internet ihnen auf den mittagstisch usw. schauen können!
  2. AW: Streetside: Druck auf Microsoft-Kartendienst nimmt zu Ich finde es auch extrem traurig das es Streetview von MV nicht geben wird. Kurioserweise gibts aber PanoramaFotos von einigen Straßen wo keine Personen rausgepixelt wurden, da regt sich komischerweise nimeand drüber auf. (Bei Google Streetview hätte man diese Personen nicht sehen können).
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