Sullivan: Fernsehen muss nicht immer interaktiver werden

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Interaktives Fernsehen liegt derzeit im Trend. Doch während diverse Programmanbieter den Second Screen als neue große Chance begrüßen, steht Sky-Chef Brian Sullivan diesem Trend kritisch gegenüber.

Fernsehen ist heutzutage nicht einfach mehr Fernsehen. Die Zeiten, in denen man für den TV-Konsum einfach nur vor dem Bildschirm saß, scheinen sich dem Ende zu neigen. Denn die Bedeutung interaktiver Anwendungen, die über den sogenannten Second Screen parallel zum Fernsehprogramm abgerufen werden, nimmt stetig zu. Ein Trend, an dem Sky-Chef Brian Sullivan so seine Zweifel hat, denn wie er am Dienstag gegenüber dem Branchendienst „DWDL“ verriet, glaubt er, „dass es ein Fehler ist, wenn die Branche versucht, Fernsehen immer interaktiver zu gestalten“.

Diese Anwendungen bieten dem Zuschauer zwar viele zusätzliche Möglichkeiten, aber in vielen Fällen entspricht diese Interaktivität gar nicht den Wünschen des TV-Publikums, so Sullivan. „Der Zuschauer will keine Spielereien zum Live-Programm auf seinem Smartphone. Er will das Programm überall schnell und einfach verfügbar haben“, erklärte der Sky-Chef. Daher nimmt der Second Screen bei dem Pay-TV-Anbieter auch keinen hohen Stellenwert ein: „Wir bei Sky glauben nicht an Second Screen-Apps, sondern daran, all diese Geräte für uns zum First Screen zu machen.“
 
Für den Sky-Chef ist Fernsehen ohnehin ein entspanntes, passives Vergnügen, dass durch neue Technologien erleichtert und nicht komplizierter werden sollte. Darin sieht er auch einen Grund dafür, das sich 3D-Fernsehen noch nicht richtig etablieren konnte. „Das TV-Erlebnis mit speziellen 3D-Brillen ist einfach nicht komfortabel genug und der Zuschauer muss viel zu viel tun, um 3D-TV genießen zu können“, erklärte er.
 
Für Sullivan ist der Content das wichtigste Kriterium für gutes Fernsehen, ganz gleich über welches Endgerät dieser abgerufen wird. Interaktivität, wie man sie vor 15 Jahren noch bei Digital TV in Großbritannien groß geschrieben hatte, sei nicht der Schlüssel zum Erfolg. „Es waren gutes Fernsehen, mehr Auswahl, bessere Bildqualität, komfortable Nutzung und Flexibilität“, erklärte Sullivan den seiner Meinung nach entscheidenden Faktor, mit dem Sky Deutschland auch heute versucht, das Publikum von sich zu überzeugen. [fm]

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4 Kommentare im Forum

  1. AW: Sullivan: Fernsehen muss nicht immer interaktiver werden Hä?Ggf. ein paar kleinere Einstellungen dann Brille auf und gut.
  2. AW: Sullivan: Fernsehen muss nicht immer interaktiver werden Das stimme ich für 100% zu! Fernsehen ist Fernsehen, und den modernen extra - Schnickschnack brauche ich nicht.
  3. AW: Sullivan: Fernsehen muss nicht immer interaktiver werden Interaktiv hat aber nichts mit 3D zu tun. Ich würde schon viel Potential bei interaktiven Inhalten sehen. Einen Film bei dem über 50 Verläufe möglich sind schaut man sich ja vermutlich öfter an als nur einmal.
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