SWR-Chef: „Mediathek“ will mehr als Programmbegleitung

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Berlin – Als „anachronistisch und obsolet“ hat der SWR-Intendant Peter Boudgoust die bisherigen Einschränkungen der öffentlich-rechtlichen Sender im Internet bezeichnet.

Bei einer Anhörung im Unterausschuss Neue Medien des Bundestags soll der SWR-Chef laut Informationen von „Heise“ gesagt haben, dass die mit den privaten Sendern einst abgemachte Beschränkung auf „programmbegleitende“ Dienste in den neuen Medien „von der Sachlogik nicht mehr aufrechtzuerhalten“ sei.

Die technologische Weiterentwicklungen des Internets haben den Online-Journalismus stark verändert. Bewegtbildinhalte und Audiostreams sind neben Texten und Fotos zum Standard geworden. Dies verlange es, dass Inhalte „spezifisch verbreitet werden“ müssten. Mit der Mediathek folge die ARD dem Zuschauer ins Internet.
 
Dieser Ausblick gibt den Vertretern der privaten Medienhäuser recht, welche die Bündelung der Online-Inhalte aller öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in der ARD-Mediathek nur als Anfang gesehen haben. Die Angst der Verlage und Privatsender ist groß, dass ARD und ZDF mithilfe der Gebührengelder den Online-Markt besetzen könnten und damit Geschäftsmodelle für die Privatwirtschaft zerstören.
 
Ursula Ardelt vom Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) brachte die Befürchtungen der Privatsender polemisch auf den Punkt. Sie forderte eine genaue Festlegung des „Grundversorgungsauftrags“ der öffentlich-rechtlichen Sendehäuser. Für das Auslandskorrespondentennetz der Öffentlich-Rechtlichen zahle sie gern Gebühren. „Aber nicht für Chats, für Partnervermittlung und Jobs im Internet“ auf den Webseiten von ARD und ZDF. Dafür sei es nicht wert, die vielen Gebührenmilliarden einzusetzen. [lf]

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