Bonn, Köln – Die Telekom schikaniert die Konkurrenz: Mittlerweile dauert die Umstellung abwanderungswilliger Kunden laut den Beschwerden der alternativen Telekommunikationsanbieter bis zu drei Monate.
Gegenüber der „Financial Times Deutschland“ sagte der Chef des Kölner Unternehmens „QSC“ Bernd Schlobohm, dass früher diese Umstellung in wenigen Tagen vollzogen worden ist. „Wir können die immense Nachfrage nicht bedienen“, lautet daher das Fazit des QSC-Vorstandsvorsitzenden.
Und auch der Arcor-Chef Harald Stöber kritisiert das Verhalten der Telekom: „Seit einigen Wochen steigt die Kurve verzögerter Anschlüsse deutlich“, so Stöber in der „FTD“. Arcor erwägt sogar Schadensersatzforderungen einzuklagen. „Wir feilen an dem Schriftsatz“, sagte Stöber der „FTD“.
Weil derzeit Verhandlungen mit der Telekom laufen, hält sich die Kritik jedoch noch in Grenzen. Dabei wissen die Konkurrenten, dass sie von der Telekom abhängig sind. Dennoch wird die Kritik zunehmend lauter. „Wir vermuten Systematik dahinter, um Wettbewerber auszubremsen“, sagte ein nicht genannter Manager der „FTD“.
Die Telekom hingegen weist diese Vorwürfe strikt zurück und beruft sich auf Kapazitätenengpässe. Letztlich wird wohl nur eine lang geforderte Regelung der Bundesnetzagentur Abhilfe schaffen. Diese soll bis Ende des Jahres stehen. [lf]
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