Bonn – 100 000 bis 200 000 IPTV-Kunden, die ihr TV-Signal aus der Telefonsteckdose empfangen, will der Telekom-Vorstand Breitband/Festenetz Timotheus Höttges noch vor Jahresende gewinnen.
Dies berichtete der Telekom-Manager in einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“. Dabei sprach der Chef der Festnetz-Sparte auch offen über die bisherigen Fehler der Telekom im Geschäft mit den TV-Anschlüssen.
„Das Produkt wurde zu früh eingeführt, es hakte an vielen Stellen“, gab Höttges unumwunden zu. Der Vorsprung anderer europäischer Länder wie Frankreich in Sachen IPTV lässt sich jedoch nicht allein mit den Fehlern der Telekom erklären. So hätten die Telekomunternehmen in Frankreich den Vorteil, dass es erheblich weniger Programme im frei empfangbaren Fernsehen gibt.
Die Zukunft wird spannend – vor allem für die Verbraucher, denn auch Höttges rechnet mit einem Sinken der Preise für Triple-Play-Angebote, also die Bündelung von Telefon-, Internet- und TV-Anschluss durch einen Anbieter. Hier erwartet der T-Com-Chef auch eine Marktkonsolidierung.
Das bedeute jedoch auch, dass Kunden heute nicht mehr wissen, ob ihr Anbieter morgen noch da ist. „Davon profitiert die Telekom“, zeigt sich Höttges im „FR“-Interview zuversichtlich. „Mit DSL und IPTV haben wir eine Vorwärtsstrategie, den Zukunftsmarkt Breitband zu besetzen.“[lf]
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