Triple Play wird den Markt verändern

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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München – Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der internationalen Strategie- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton.

Demnach steht die deutsche Unterhaltungsindustrie durch die Einführung von Triple Play vor einem Paradigmenwechsel. Bereits 2011 könnten 12 Millionen deutsche TV-Haushalte, etwa ein Drittel, diese neuen Bündelangebote nutzen.

Der Technologiewandel werde z. B. auf dem Gesamtmarkt für elektronische TV- und Videodistribution ein Wachstum von heute 15 Millarden Euro auf über 20 Milliarden Euro innerhalb der nächsten sechs Jahre verursachen. Die Umwälzungen auf dem deutschen TV-Markt wären vergleichbar mit der Einführung des Privatfernsehens in den 80ern, so Adam Bird, Geschäftsführer von Booz Allen Hamilton.
 
Die neue Technik führe zu verändertem Nutzerverhalten und wirke sich auf Inhalte und deren Vertrieb aus. Traditionelle Medienunternehmen, Kabel- und Telekommunikationsanbieter drängen aus ihren angestammten Märkten heraus und rüsten sich für den Verteilungskampf, was den Trend belegt.
 
Ein Blick in die USA beweise, dass die Entwicklung nicht mehr aufzuhalten ist. Die Online-Affinität in Verbindung mit Fernsehen sei dort schon lange Realität, 28 Prozent der erwachsenen TV-Zuschauer haben sich über das Internet schon mal ein Musikvideo oder Live-Konzertmitschnitt angesehen. Triple-Play-Anbieter Comcast habe allein im Juli 2006 180 Millionen Abrufe für Video on Demand registriert.
 
Weiter konstatiert die Untersuchung, dass es in den nächsten fünf Jahren einen Trend zu mehr Endkunden-Bezahlmodellen sowie ein Wachstum bei Pay-TV-Modellen geben werde. Im Werbebereich soll die Zunahme des Umsatzvolumesdemnachlangsamer vonstatten gehen, ein Wachstum sei aber v. a. bei neuen Plattformen zu erwarten.
 
Als erfolgskritisch wird der direkte Zugang zum Kunden gesehen. Die entscheidenden Erfolgsfaktoren für Triple Play seien attraktive Preise, einfache Handhabung und innovative Dienste. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass es einen massiven Preisverfall durch Wettbewerb und Verteilungskämpfe in den nächsten 18 Monaten geben wird, so Bird. Es werde sich zeigen, wer das attraktivste Angebot schnürt und dieses losgelöst von den technischen Feinheiten vermarkten könne. [lf]

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