Türkei: Gericht sperrt Videoplattform Vimeo

35
84
Bild: © Victoria - Fotolia.com
Bild: © Victoria - Fotolia.com

Zugang verweigert: Nach Youtube wurde mit Vimeo nun ein weiteres Videoportal durch ein türkisches Gericht gesperrt. Der Dienst kann in der Türkei nicht mehr genutzt werden. Laut regierungskritischen Medien will die Regierung das Internet so besser kontrollieren.

Ein Gericht in der Türkei hat den Zugang zu der populären Videoplattform Vimeo gesperrt. Die Internetseite konnte am Freitag in dem Land nicht mehr aufgerufen werden und wurde durch einen kurzen Hinweis auf ein bereits am Mittwoch ergangenes Gerichtsurteil ersetzt. Gerichte in der Türkei haben in den vergangenen Jahren mehrfach Sperren angeordnet, von denen auch Youtube betroffen war.

Regierungskritische Medien berichteten am Freitag, Hintergrund könne eine Gesetzesverschärfung sein, mit der die islamisch-konservative Regierung mehr Kontrolle über das Internet bekommen wolle. Bei den Protesten im vergangenen Jahr waren Internetplattformen zu einer Hauptinformationsquelle geworden, weil Rundfunk und Zeitungen die Berichterstattung darüber zeitweise praktisch eingestellt hatten.
 
Die Plattform Vimeo gehört der IAC InterActiveCorp, einem Betreiber von Internet-Plattformen, der unter anderem auch Reiseportale wie TripAdvisor, Expedia und hotels.com gehörten. Anders als Youtube setzt Vimeo ausschließlich auf private Videos und verzichtet auf Werbeeinblendungen. [dpa/fm]

Bildquelle:

  • Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com

35 Kommentare im Forum

  1. AW: Türkei: Gericht sperrt Videoplattform Vimeo Ein Land mit solch einer Regierung hat vorerst in der EU nichts zu suchen. Und fangt jetzt hier nicht wieder mit der Rassismus- Masche an.
  2. AW: Türkei: Gericht sperrt Videoplattform Vimeo Hierzulande werden Internetuser mit zweifelhaften Abmahnungen von Abmahnanwälten in Millionenhöhe seit Jahren, mehr oder weniger legitimiert via Urhebergesetzen, abgezockt. Die User sind teilweise so verunsichert, dass sie aus Angst in ihrer Existenz bedroht zu werden, freiwillig auf Internetangebote verzichten, oder gar gleich ihren Zugang kündigen. Ich sehe da keinen großen Unterschied zu den Maßnahmen Erdogans in der Türkei.
Alle Kommentare 35 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum