Virus legt Computernetzwerk im Magdeburger Landtag lahm

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Ein unbedachter Mitarbeiter hat dafür gesorgt, dass gestern Teile des Netzwerks im sachsen-anhaltinischen Landtag ausfielen.

Magdeburg (dpa) – Ein Virus hat am Mittwoch das Computernetzwerk des Landtags von Sachsen-Anhalt lahmgelegt. Nach Angaben des Landeskriminalamtes handelte es sich jedoch nicht um einen gezielten Hackerangriff. Vielmehr sei die Schadsoftware über einen Dateianhang ins System gelangt, den ein Mitarbeiter unbedarft geöffnet hatte. Betroffen sind nach Erkenntnissen des LKA der Rechner des Mitarbeiters und Teile eines angeschlossenen Netzlaufwerks.

Eine Sprecherin des Landtags sagte, dass alle Computer und Telefone des Landtags bis auf weiteres vom Netz getrennt bleiben. Als Vorsichtsmaßnahme waren alle Mitarbeiter gebeten worden, ihre Rechner und Telefone auszustecken. Experten des LKA untersuchten gemeinsam mit den IT-Spezialisten des Landtags die Ursache. Es werde nach wie vor weiterermittelt, sagte ein LKA-Sprecher.
 
Einen ähnlich gravierenden Vorfall habe es im Landtag noch nie gegeben, sagte die Sprecherin. Um den Parlamentsbetrieb aufrecht zu halten, seien Notfallmaßnahmen ergriffen worden. Die Ausschusssitzungen der kommenden Tage seien sichergestellt. Die notwendigen Dokumente sollen den Abgeordneten über externe Festplatten oder in Papierform zugänglich gemacht werden. [dpa]

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14 Kommentare im Forum

  1. Ein unbedachter Mitarbeiter, ja klar - das wohl auch. Aber da mangelt es wohl eher bereits an Sicheitsmaßnahmen der IuK. Bei uns (Landratsamt) landen verdächtige Anhänge gar nicht erst beim Sachbearbeiter (da gibts natürlich auch so Überalldraufklicker )
  2. ...haben die keine Vorkontrolle bzw. ein Antivirenprogramm, die ja lt. der Vollmundigen Aussage von Norton, Kaspersky und ko, so etwas verhindern sollen? Gegen unbedarfte Mitarbeiter (hier in der SPD-Fraktion) ist eben kein Kraut (Virenprogramm) gewachsen.
  3. 1) Gerade bei einem Abgeordneten würde ich eine (auch automatisierte) Kontrolle der E-Mails nicht gerne sehen. Es sollte da nicht die Möglichkeit geben, dass dem Abgeordneten Mails vorenthalten oder sie von unbefugten gelesen werden.... Da gibt es aber bereits Verfahren, die in Behörden und Firmen etabliert sind. Würde wohl mit etwas Pragmatismus übertragbar sein... 2) Virenscanner sind kein Allheilmittel. Gegen top-aktuelle Sicherheitslücken (Zero-Day-Exploits) hilft kein Virenscanner...
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