Warum neuerdings überall großflächig nach Cookie-Einstellungen gefragt wird

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© mangpor2004 - stock.adobe.com
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Neuerdings sieht man sich im Internet häufig mit großen, den Bildausschnitt oft verdeckenden Dialogfenstern konfrontiert. Was steckt hinter der neuen Cookie-Regelung? Die Antwort auf diese Frage ist eine alte Bekantnte.

Bevor man eine Webseite dieser Tage besuchen kann, ploppt unverzüglich eine Info auf, die den Nutzer etwas verkürzt wiedergegeben fragt: „Cookies Akzeptieren, oder Einstellungen?“. Bislang war man eher meistens am Bildschirmrand befindliche Schaltflächen gewohnt, die relativ intransparent auf das Sammeln von Cookies hingewiesen haben und eigentlich keine weiteren Einstellungen zuließen, als zuzustimmen, oder eben nicht.

Doch der Bundesgerichtshof urteilte im Mai, dass ein voreingestellter Haken im Feld zur Cookie*-Einwilligung den Nutzer unangemessen benachteilige. Man entsprach damit der seit 2018 geltenden EU-Datenschutzgrundverordnung, auch bekannt als DSGVO. Der BGH hatte ein langjähriges Rechtsverfahren bereits 2017 an den EuGH weitergereicht. Ursprung ist ein Streit zwischen einem Anbieter von Online-Gewinnspielen, Planet49, und dem Bundesverband der Verbraucherzentralen gewesen.

Nun mussten also die allermeisten Homepages angepasst werden. Die Frage, wie weit Werbung Persönlichkeitsrechte beeinträchtigen darf, ist vor ein paar Jahren die Grundlage für die DSGVO gewesen. Und auch wenn manch ein Internetvermarkter bereits vom Untergang der Online-Werbung unkt, weil Besucher der Webseiten nun die Wahl zwischen verschiedenen Angaben haben, so können diese Stimmen auch damit beruhigt werden, dass viele Ungeduldige oder unbewanderte Nutzer den neuen Optionen jedoch noch immer wenig oder kaum Beachtung schenken, so eigene Beobachtungen.

Die größeren und variantenreicheren Pop-up-Fenster sind also im Grunde genommen lediglich das Resultat eines etwas genauer genommenen Verbraucherschutzes, welcher mehr oder weniger wahrgenommen wird. Aber zumindest hat man mehr Auswahl als zuvor. Für die Nutzerseite sind die Einstellungsmöglichkeiten also sicherlich eine positive Entwicklung, auch wenn es zunächst ungewohnt erscheint, überhaupt gefragt zu werden.

*Cookies speichern beim Surfen im Internet Daten auf der Festplatte des Nutzers. Bei einem späteren Besuch der Webseite werden mit ihrer Hilfe die Nutzer und ihre Einstellungen wiedererkannt. Cookies werden auch dazu verwendet, Verbrauchern individuelle Werbung zu präsentieren.

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