Web-TV 2012: Mobiler, professioneller, gefragter

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Aus dem aktuellen Web-TV-Monitor 2012 geht hervor, dass die Qualität von TV-Formaten im Internet dieses Jahr stark zugenommen hat. Der Abruf solcher Sendungen aus dem Netz wird außerdem verstärkt auf mobilen Endgeräten getätigt.

Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat im Rahmen der Medientage München den neuen Web-TV-Monitor 2012 vorgestellt. Durchgeführt wurde die Studie vom Strategieberatungs-Unternehmen Goldmedia, die dazu alle deutschen Web-TV-Anbieter befragte. Demnach habe sich die Anzahl der Web-TV-Formate mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent auf 1424 im Vergleich zum Vorjahr nur leicht verändert – statt der Quantität von Web-TV stehe aktuell eher die Qualität bei den Betreibern im Vordergrund, so das Ergebnis der Studie. Demnach würden die Formate zunehmend an Professionalität gewinnen.
 
Insgesamt 78 Prozent der Inhalte der Web-TV-Sender in Deutschland sind aktuell Eigenproduktionen. Video-Portale von klassischen Medien machen mit 46  Prozent den größten Anteil der TV-Formate im Internet aus. Etwa ein Drittel aller Plattformen sind exklusiv im Netz verfügbar – das sind weniger als noch vor zwei Jahren. Corporate-TV-Portale und Videoshopping-Angebote haben hingegen zugenommen und machen nun 11 Prozent des deutschen Web-TV-Marktes aus, während Mediatheken und Video-Center auf 4 Prozent kommen, gefolgt von Video-Sharing-Plattformen mit 2 Prozent.

Verändert hat sich auch das Verhalten der Nutzer von Web-TV-Angeboten. Fast jeder fünfte Nutzer ruft TV-Formate aus dem Internet mittlerweile mit einem mobilen Endgerät ab – bis 2016 rechnet die Branche mit bis zu 38 Prozent mobilen Abrufen. Zudem ist auch die durchschnittliche Sehdauer gestiegen. Bei Video-on-Demand hat sie um zwei Minuten im Vorjahr auf aktuell elf Minuten zugelegt. Live-Streaming gewann drei Minuten und wird nun im Schnitt etwa 28 Minuten lang gesehen. Für die VoD-Angebote erwarten die Experten in den nächsten Jahren ein stärkeres Wachstum als beim linearen Web-TV.
 
Täglich wurden 2012 etwa rund 194 Millionen Videoabrufe getätigt. Die Studie stellt in Aussicht, dass es 2016 schon 451 Abrufe am Tag sein könnten. Die großen Sport-Events des Jahres 2012, wie die Olympischen Spiele und die Fußball EM, haben dem Web-TV-Markt zudem sehr gut getan. Über Live-Angebote und Wiederholungen der Events konnten die Angebote neue Zuschauer-Rekorde im Internet feiern. [hjv]

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