Wenn Smartphones beim Autofahren töten

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Smartphones sind nicht nur die modernen Helferlein und Alleskönner im Alltag. Mittlerweile werden sie vor allem im Straßenverkehr zunehmends zur Bedrohung.

Im Alltag sind Smartphones nicht mehr wegzudenken, da die mobilen Geräte zu einer wichtigen Stütze geworden sind. Wenig hilfreich sind die kleinen Alleskönner jedoch im Fahrzeug. Wie allerdings eine Schweizer Studie der AXA feststellte, nutzen zwei Drittel der Autofahrer und Fußgänger ihr Smartphone auch im Sraßenverkehr, obwohl 94 Prozent der Befragten Autofahrer angaben, dass dies gefährlich sei. Während zunächst nur die Schweizer Daten vorliegen, kann allerdings bereits bestätigt werden, dass die Zahlen für Deutschland ähnlich aussehen.

Wie gefährlich der Blick aufs Smartphone während der Autofahrt ist, veranschaulicht Bettina Zahnd, Leiterin der Abteilung Unfallforschung & Prävention der AXA Winterthur: „Richtet man bei einer Autofahrt mit Tempo 50 den Blick nur zwei Sekunden auf sein Smartphone-Display, befindet man sich 28 Meter im Blindflug.“
 
Da viele Autofahrer aber nicht nur den einen Blick aufs Display riskieren, sondern zugeben, während der Fahrt WhatsApp-Nachrichten oder SMS zu lesen oder gar zu schreiben, verlangt Zahnd, dass die Gesetze in diesem Bereich deutlich anziehen. Denn bislang ist die Nutzung selbst dann gestattet, wenn etwa an der Ampel oder im Stau der Motor – etwa durch eine Start-Stopp-Automatik – ausgeschaltet ist. Zudem steht nur das Telefonieren am Steuer unter Strafe.
 
SMS-tippende Autofahrer sind aber nicht die einzige Gefahr. Eine weitere Gefahr stellen die Smombies (Smartphone-Zombies) dar. Während manche Städte bereits ihre Ampelanlagen um im Boden integrierte Ampel erweitern, damit aufs Smartphone blickende Fußgänger wissen, wann sie zu gehen und wann sie zu stehen haben, ist für Bettina Zahnd klar, dass auch Fußgänger beim Überqueren der Straße nicht aufs Handy zu blicken haben. Sie befürwortet daher ebenso ein Bußgeld für Fußgänger, die durch ihre Smartphone-Nutzung den Straßenverkehr gefährden.
 
Für alle, die sich einmal vor Augen führen möchten, welche Auswirkungen die Smartphone-Nutzung im Straßenverkehr hat, hat die AXA ein 360°-Video erstellt, in dem ein Crash dargestellt wird. Dieser Crash zeigt die Konsequenzen eines Blicks auf das Smartphone bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h. Das Video steht ebenso auf YouTube zur Verfügung und kann auch mit Cardboard- oder Virtual-Reality-Brillen geschaut werden. [nis]

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13 Kommentare im Forum

  1. Ist voller Blödsinn mal wieder dann muss man auch Navis und Radio verbieten generell, auf das Display schaut man auch öfters während man fährt so wie den Tachometer das man nicht zu schnell fährt, Tachometer und Bord Computer auch gleich mit verbieten . Wenn ich mit dem Auto stehe z.b auch nur auf dem Parkplatz fährt man ja nicht und kann keinen gefährden wenn man aufs Fone kuckt und es nutzt für SMS oder telefoniert .
  2. Bei dem digitalen Overkill in modernen Autos muss ich Mass bedingt zustimmen. Riesige Klicki und Wischidiplays, die nahezu jede Funktion des Fahrzeugs steuern. Heizung und Klima blind per Drehknopf bedienen, Fehlanzeige bei vielen Autos. Dabei wäre es technisch relativ simpel bestimmte Funktionen zu sperren, sowie das Fahrzeug rollt, Tachosignal liegt überall an. Wer mit seinem bunten Mäusekino im Auto spielen will, muss halt rechts ran fahren. Gerade beim moppedfahren sehe ich immer mehr Leute, die während der Fahrt auf ihrem >10" Mulitmedia Displaygedöns rum klicken und wischen und dabei über zwei Spuren eiern. Lenkt genau ab, wie das scheiß SP während der Fahrt.
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