50 Jahre Bond

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Die ganze Story

Hände hoch! Wenn Sie von diesem Mann erschossen werden, wird ihn kein Justizsystem der Welt bestrafen, denn er hat die Lizenz zum Töten! Und von der macht er auch regelmäßig Gebrauch – allerdings nur zu Unterhaltungszwecken, versteht sich!

Die Schöpfung durch Ian Fleming

Sein Name ist Bond, James Bond. Für lange Zeit war er die Verkörperung des perfekten Mannes, dem keine Frau widerstehen kann, der stets das neueste Technikspielzeug ausprobieren darf und standardmäßig die traditionsbewusste, westliche Welt vor ihrem Untergang bewahrt. Seit dem stetigen Abflauen des Bond-Hypes in den 1990er Jahren war jedoch klar, dass das Franchise im neuen Jahrtausend eine andere Art von Heldentypus benötigt.
 
Mit Daniel Craig als bislang jüngstem Bond-Darsteller sowie der Verfilmung des ersten 007-Romans „Casino Royale“ setzten die Produzenten und Filmemacher ein klares Zeichen dafür, dass sie zurück zu den Wurzeln gehen wollten. Es war ganz klar ein Neubeginn, eine bitter nötige Renaissance, um den Stoff der inzwischen schon viele Jahrzehnte andauernden Kinoserie gehörig zu entstauben.

Der größte Unterschied zu den vorherigen Filmen sollte die Psychologisierung des Bond-Mythos werden, die sich über das Episodenhafte von einst hinwegsetzt und als roter Faden innerhalb der Story und sogar zwischen den einzelnen Teilen fungiert. Bond-Schöpfer Ian Fleming selbst gestaltete seine insgesamt zwölf Romane und zwei Kurzgeschichtensammlungen, ohne eine vollständige Biografie seines Helden anzufertigen. Stattdessen deutete er die Vorgeschichte des Topagenten eher bruchstückhaft und auch immer nur dann an, wenn das Abenteuer danach verlangte. So war es beispielsweise unabdingbar, das 007 in Cambridge ostasiatische Sprachen studiert hatte, um in „Man lebt nur zweimal“ weltgewandt im exotischen Japan agieren zu können.
 
 
Bei der Charaktergestaltung orientierte sich Fleming an seinen eigenen Erfahrungen, die er während seiner Zeit beim britischen Geheimdienst sammeln konnte. Auch seine privaten Vorlieben und Interessen, insbesondere für das schöne Geschlecht, flossen in den smarten Anzugträger ein. Zudem inspirierte Fleming der britische Marineoffizier Patrick Dalzel-Job maßgeblich, da dieser während des Zweiten Weltkrieges durch seine höchst erfolgreiche Spionagetätigkeit für die königliche Krone auffiel.

Den Namen „James Bond“ wiederum entlieh der Autor einem geschätzten Vogelkundler, dessen Werk er offenbar besonders gerne las. Auf diese Weise verarbeitete der schon über vierzigjährige Autor jene Agentenphantasien, die er in der Realität nicht ausleben konnte – und sprach damit Millionen Männer in aller Welt an.
 
Die ganz große Popularität gewann der Stoff allerdings erst mit den Verfilmungen in den 1960er Jahren, als der gerade einmal 31-jährige Sean Connery erstmals der mysteriösen Untergrundorganisation „SPECTRE“ („Special Executive for Counterintelligence, Terrorism, Revenge and Extortion“) vor laufender Kamera entgegentrat. Connerys Charme löste einen Hype aus, der die beispiellose Erfolgsgeschichte der Serie bis heute erst ermöglichte. Ohne Frage verkörperte er den Bond wie keiner nach ihm, stilisierte ihn zur Filmikone und machte sich damit sprichwörtlich unsterblich.

Das Bond-Profil

Codename: 007
Bürgerlicher Name: James Bond
Geburtsjahr: 1920
Werdegang: Elite-Internat, Fettes College (Edinburgh), Cambridge, Freiwillige Reserve der Königlichen Marine, Commander, Doppel-Null-Agent
Familienstand: ledig, kurzzeitig verlobt mit Vesper Lynd („Casino Royale“) und für 24 Stunden verheiratet mit Tracy Draco („Im Geheimdienst Ihrer Majestät“)
Erster Roman: „Casino Royale“ (1952)
Geistiger Vater: Ian Flemming
Anzahl der Kinofilme (inklusive „Skyfall“): 23
Hobbies: Frauen, Statussymbole, Frauen, Autos, Frauen, Kartenspiele, Frauen …
Besondere Fähigkeiten: Tauchspezialist, sehr anpassungsfähig, technisches Naturtalent, Kenner ostasiatischer Sprachen, Womanizer, außergewöhnliches Fahrtalent, furchtloser und gewiefter Spieler

Die Bonddarsteller

 
1962-1972: Sean Connery, 6 Filme (+ „Sag niemals nie“)
 
1969: George Lazenby, 1 Film
 
1973-1985: Roger Moore, 7 Filme
 
1987-1989: Timothy Dalton, 2 Filme
 
1995-2002: Pierce Brosnan, 4 Filme
 
2006-heute: Daniel Craig

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