BluNote-Café: Pop-Glamour

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BluNote-Café: Pop-Glamour, Teil 4

Phil Collins – Live At Montreux 2004

Während seiner langen und großartigen Karriere absolvierte Phil Collins so manchen Auftritt im französischen Livemusik-Mekka Montreux. Sein umjubeltes Konzert aus dem Jahre 2004 ist nun erstmals auf Blu-ray erhältlich und bietet mit 24 Songs ein Rundum-glücklich-Paket für all diejenigen, die besonders seine Soloalben schätzen und mögen. (Der vielleicht einzige Wermutstropfen bei der Liedauswahl ist, dass aus den glorreichen Genesis-Tagen kein Vertreter dabei ist.)
 
 
Kleine A-cappella-Highlights wie „True Colors“, das vielstimmig und virtuos mit den diversen Background-Sängern erklingt, und gelegentliche Drum-Duelle mit seinen Mitstreitern lockern das Programm angenehm auf. Die optische Qualität der Aufnahmen geht in Ordnung: Zwar herrscht durch die permanente Beleuchtung der Bühne viel blaues Licht vor, doch trotz dieser etwas eintönigen Grundstimmung erscheinen die Bilder kontrastreich, detailliert und relativ scharf. Störend ist ein regelmäßig auftretendes Bildrauschen, sobald die Beleuchtung sparsamer eingesetzt wird.

Bei der klanglichen Qualität muss man kaum Abstriche machen: Die Drums sind mit amtlichem Druck ausgestattet und fordern den Subwoofer ebenso heraus wie der engagierte Bassist. Auch wenn die Surround-Spuren ein gutes räumliches Klangbild des Konzertsaals abbilden, hat uns doch die Stereo-PCM-Variante am meisten überzeugt. Phil Collins‘ Stimme ist hier dominant und damit rückt genau das in den Vordergrund, was seine Lieder am Ende ausmacht. Als perfektes Bonusschmankerl bekommt man übrigens noch ein komplettes Konzert von 1996 obendrauf!
 
 
Phil Collins erfüllte sich damals seinen Traum, endlich einmal mit einer Big Band auf Tour zu gehen, und machte dabei auch wieder in Montreux Station. Die 13 Tracks umfassende Setlist ist hier eher auf das Ensemble ausgerichtet und wartet sogar mit einigen Standards auf („Do Nothing ‚Til Your Hear From Me“ oder „There’ll Be Some Changes Made“ mit Gaststar Tony Bennett). Collins selbst nimmt sich etwas zurück und frönt ausgiebig seiner ursprünglichen Leidenschaft, den Drums.

(Lydia Fischer, Tiemo Weisenseel)

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