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Eutelsat und Astra stärken Positionen 9 und 23,5

Manchmal wirkt es wie ein friedliches Nebeneinander zwischen Astra und Eutelsat. Meldungen, wie etwa die, dass Yes Italia, der Auslandskanal der RAI, demnächst über 19,2 Grad Ost ausgestrahlt wird, belegen aber, dass die Kundschaft beider Satellitenbetreiber keineswegs so ordentlich aufgeteilt ist, wie es der Satellitenhimmel nahelegt.

Yes Italia ist Teil einer größeren Kooperationzwischen Astra und den Italienern, die bislang eigentlich die Position13 Grad Ost bevorzugten. Gemeinsam will man Rundfunk- undFernsehangebote sowie interaktive Anwendungen testen und entwickeln. „Weitere Kooperationsvereinbarungen für den italienischen Markt wurdenmit dem italienischen Verband der Wohnungswirtschaft Anaci und derAusbildungsstätte für Installateure Eurosatellite unterzeichnet“, lässtAstra verlautbaren.

Mangel an Frequenzen

Im Gegenzug hat Eutelsat mit der Aufschaltung des Kabelkiosks auf 9 GradOst seine Fühler in Richtung Deutschland ausgestreckt. Hinzu kommt dassogenannte Fernsehpaket, das Kapazitäten des Kabelkiosks auf 9 Grad Ostnutzt und direkt via Satellit empfangen werden kann. Diese Entwicklungkönnte sich noch verstärken, denn die Kapazitäten auf denPremiumpositionen von Eutelsat und Astra auf 13 und 19,2 Grad Ost sindausgeschöpft.

Sicherlich wird Astra darauf warten, dass UPC Direct den Umzug auf 1Grad West abschließt, auch wenn die Luxemburger dadurch einen Kunden anTelenor verlieren. UPC Direct hängt allerdings dem Zeitplan hinterher,denn eigentlich sollten die Kapazitäten auf 19,2 Grad Ost Anfang desJahres frei werden. Bis Mitte Februar wurde aber nur ein Transponder auf1 Grad West aufgeschaltet.
Mit der Aufwertung der Positionen 9 und 23,5 Grad Ost ergeben sichinteressante Konstellationen: In Kombination mit den Premiumpositioneneröffnen sich neue Märkte für den Multifeed-Empfang mit einem Abstandvon zehn Grad. Es können sowohl die Positionen 9 und 19,2 Grad Ost fürden deutschen als auch 13 und 23,5 Grad Ost für den italienischen Marktkombiniert werden.
 
„Ich sehe sehr gute Chancen beim Absatz unserer komplettenSmart-LNB-Serie mit Single-, Twin-, Quattro- und Quad-Varianten“,erklärt Herbert Lauble, Geschäftsführer der Wela Electronic HandelsGmbH. Da Wela bereits im deutschen und italienischen Markt vertretenist, kalkuliert Lauble nun mit höheren Stückzahlen.

Entlastung in Sicht?

Entlastung könnten die Hot Birds wahrscheinlich erst dann erfahren, wenn sich weitere italienische Programmanbieter für 23,5 Grad Ost entscheiden sollten. Auf der Astra-Position werden spätestens in zwei Jahren Kapazitäten frei, wenn deutsche Programmanbieter ihre analoge Verbreitung einstellen. „Mindestens die Hälfte dieser Transponder wird im deutschen Markt verbleiben und für digitales und hochauflösendes Fernsehen genutzt werden“, erklärte Romain Bausch, Präsident und CEO von SES Ende Oktober.

Darüber hinaus stellt sich auch die Frage, wie lange der spanische Pay-TV-Anbieter Digital Plus parallel auf 19,2 Grad Ost und 30 Grad West ausstrahlen will. Hispasat ist dem Vernehmen nach ein ganzes Stück günstiger als Astra. Wie dem auch sei, der Attraktivität der 10-Grad-Multifeed-Lösung tut dies keinen Abbruch.

(Mark Hankmann)

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