
Soll eine neue Sat-Schüssel aufs Dach? Dafür braucht es einen Mast. Eine einfache Möglichkeit dafür ist ein so genannter Dachsparrenhalter, der sich schnell und Problemlos bei Ziegeldächern montieren lässt.
Alternative zu klassischem Antennenmast?
Ein althergebrachter Antennenmast erfordert einiges an Installationsaufwand. Besonders ist darauf zu achten, dass dieser auch unter Dach ausreichend lang sein muss, um ihn am Dachstuhl und beispielsweise am Boden oder einer Wand befestigen zu können. Schließlich gilt es der über Dach auftretenden Hebelwirkung entgegenzuwirken. Um eine gute Sturmfestigkeit zu gewährleisten, sollte rund ein Drittel der Mastlänge für die Montage unter Dach vorgesehen werden. Stabile Mastvarianten zeichnen sich auch durch dickwandige, verzinkte Rohre und einem Durchmesser von bis zu 6 cm aus. Auf solchen Masten lassen sich auch größere und umfangreichere Antennenanlagen installieren.
Dafür sind Dachsparrenhalter nicht geeignet. Sie sind, je nach Ausführung, für Sat-Schüsseln bis 0,9 bis maximal 1,2 m Durchmesser vorgesehen. Alternativ können sie auch eine Antenne für den ortsüblichen Empfang von DVB-T2 oder DAB+ genutzt werden. Mehr würde der in der Regel 1 m lange Mast einer Dachsparrenhalterung auch nicht zulassen.

Komponenten
Ein Dachsparrenhalter besteht im Wesentlichen aus einem Rohr mit angeschweißter Montagevorrichtung und der aus zwei Hälften bestehenden Montageeinheit. Sie besteht aus ineinander gesteckten Profilrohren und ist so an die gegebenen Abstände der Dachsparren etwa im Bereich von 50 bis 90 cm anpassbar. An einem dieser Schenkel ist ein Steg angebracht, an dem der Mast zu befestigen ist.
Weiter wird eine Dachdurchführung benötigt. Unter ihr versteht man einen meist aus Kunststoff gefertigten Dachziegel mit einer in der Neigung verstellbaren Rohrdurchführung. Er wird benötigt, um das Dach nach dem Masteinbau wieder dicht zu bekommen. Zum Abdichten benötigt man zudem etwas Silikon oder etwa ein vulkanisierendes Abdichtband.
Einbau
Zunächst ist auf dem Dach der Bereich zwischen zwei Dachsparren freizulegen. Aus deren Abstand ergibt sich auch der benötigte Abstand der beiden Schenkel des Dachsparrenhalters. Ist dieser ermittelt, sind die beiden Schenkel mit den dafür vorgesehenen Schrauben zueinander zu fixieren. Im zweiten Schritt gilt es die optimale Einbaulage der Halterung zu ermitteln. Dazu empfehlen wir, dem Mast bereits jetzt am dafür vorgesehenen Steg zu befestigen und seine Neigung grob auszurichten. Hier leistet eine digitale Wasserwaage wertvolle Dienste. Infolge ist der Dachdurchführungsziegel auf das Rohr zu stecken und in die spätere Einbaulage zu bringen. Anhand seiner Lage im Vergleich zur restlichen Dachbedeckung ergibt sich die exakte Einbaulage des Dachsparrenhalters.
Etwa, indem man erkennt, dass dieser zum Beispiel entlang der Dachsparren etwas nach oben oder unten zu rücken ist. Erst nachdem der Einbauort eindeutig geklärt ist, ist der Halter an den beiden Dachsparren anzuschrauben. Anschließend kann die Lage des Schlittens mit dem Antennenrohr ermittelt werden. Er ist seitlich so auszurichten, dass der Dachdurchführungsziegel in einer Flucht mit der Dachbedeckung zu liegen kommt.
Denn nur so lässt sich das Dach am Ende auch wieder dicht bringen, ohne dass sich irgendwo ein Spalt auftut, durch den das Regenwasser nach innen dringen kann. Ist die Lage des Schlittens eindeutig ermittelt, ist dieser an den Profilrohren der Halterung zu fixieren, was gewöhnlich mit vier Schrauben erfolgt.

Mast ausrichten
Soll der Mast für die Montage einer Satellitenantenne genutzt werden, ist dieser exakt senkrecht auszurichten. Voraussetzung dafür ist, dass die Halterung bereits gut an den Dachsparren befestigt ist. Idealerweise soll der Mast mit einer Neigung von exakt 90,0 Grad gen Himmel schauen. An der Halterung lässt sich der Mast nur in eine Richtung neigen. Damit wird die dachschräge ausgeglichen. Sollte sich herausstellen, dass die Dachsparren unterschiedlich hoch sind und sich so eine nicht mehr tolerierbare Neigung zu einer Seite hin ergeben, müsste diese Schräge durch unterlegen von großen Beilagscheiben oder ähnlichem, ausgeglichen werden.
Davon ausgehend, dass am Mast nur eine fest ausgerichtete Antenne montiert werden wird, wäre ein schräg montierter Mast verschmerzbar. Zumindest, solange die Schräge nicht mit freiem Auge auffällt.
Soll eine drehbare Sat-Schüssel installiert werden, ist der senkrechte Antennenmast ein absolutes Muss, da sich ansonsten nicht die von der Antenne abzufahrende Satellitenbahn einstellen lässt. Der Empfang wäre dann, mehr oder weniger gut, nur bei wenigen benachbarten Satelliten möglich.

Fest anschrauben
Es versteht sich von selbst, dass der Dachsparrenhalter äußerst fest an den Sparren anzuschrauben ist. Auch alle anderen Schrauben sind so fest als möglich anzuziehen. Schließlich muss man sich im Klaren sein, dass auf den per Dachsparrenhalterung gesetzten Mast inklusive der an ihm montierten Antenne, bei Stürmen extrem hohe Kräfte zum Wirken kommen. Lasch angezogene Schrauben können hier schnell zu größeren Schäden und Unfällen führen. Insbesondere, wenn es die Anlage vom Dach wehen sollte.
Es kann nicht schaden, den montierten Halter auf seine Stabilität zu testen, indem man durchaus mit „annähernd roher Gewalt“ an ihm zerrt. Hält er dem Stand und neigt sich auch der Mast in diesem Zuge nicht, hat man seine Arbeit gut gemacht.
Auf die Erdung/Potentialausgleich nicht vergessen
Ein Dachsparrenhalter ist ein Metallteil, das sich elektrostatisch aufladen kann. Sie ist nicht zu unterschätzen, da sie mehrere, auch gefährliche, Effekte nach sich ziehen kann. So kann sie sensibler Elektronik zum Verhängnis werden. Im Falle des Dachsparrenhalters kann sie zu Schreckmomenten führen, die einem, unvorbereitet erwischt, ernsthaft erschrecken können. Die Folge könnte ein Sturz vom Dach sein. Mit weitreichenden Folgen. Weiter kann elektrostatische Aufladung Brände verursachen oder zu Explosionen führen. Vermeiden lässt sich all das, indem der Dachsparrenhalter mit einer Erdungsleitung mit dem Potentialausgleich des Gebäudes verbunden wird.
Wie Kabel nach innen bringen?
Beim Einsatz eines Dachsparrenhalters bieten sich grundsätzlich zwei Lösungsansätze an. Ausgehend von einem Ziegeldach könnte das etwa ein Dach-Hinterlüftungsziegel sein, der als Kabeldurchführung zweckentfremdet werden könnte. Die zweite Variante wäre, die Kabel einfach an der Unterseite eines zum Mast nahe gelegenen Dachziegels nach innen zu fädeln. Wobei ausreichend großzügig dimensionierte Bögen zu berücksichtigen sind, damit die Kabel keinen Schaden nehmen. In diesem Fall wird ein Dachziegel nur so wenig angehoben, dass die Funktion des Dachs in keiner Weise beeinträchtigt wird.
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