Endlich Umsätze

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Boxen-Hersteller atmen durch, aber nicht auf

Januar 2005 – Digitale Receiver im Aufschwung. Der analoge Markt schrumpft immer schneller und die Digitalisierung ist sehr dynamisch geworden Die Branche atmet auf. Bei den Receivern für den Satelliten- und Kabel- Empfang sowie für das terrestrische Fernsehen boomt es wieder.

Die Absatzschwäche des letzten Jahres dürfte überwunden sein. Damals hatte es erstmals negative Umsatzzahlen gegeben, da der Wechsel vom analogen zum digitalen Standard doch nicht so kräftig ausfiel, wie ihn Fachleute vorhersagten. Außerdem konnte der Preisverfall nicht durch die steigenden Stückzahlen kompensiert werden.
 
„Ab jetzt können wir das analoge Zeitalter ad acta legen“, sagte Uwe Press, der bei Homecast für den europaweiten Vertrieb verantwortlich zeichnet. „In den letzten zwölf Monaten wurden nur noch 700 000 analoge Receiver verkauft. Tendenz weiterhin stark fallend. Der Umsatz in dieser Kategorie erreicht nur noch bescheidene 37 Millionen Euro.“ Wie sieht nun der boomende Digitalmarkt aus, wie entwickelten sich Absatz und Umsatz? Zuerst der Absatz: Fast zwei Millionen digitale Receiver wechselten innerhalb eines Jahres den Besitzer. Das ist ein Plus von rund 130 Prozent. Beim Umsatz gab es ein Plus von 55 Prozent, d. h. es flossen fast 230 Millionen Euro in die Kassen des Handels. Der Receiver-Branche muss es also blendend gehen.

Theoretisch ja – in Wirklichkeit ist die Erlös-Situation negativ, da der Preisverfall derzeit über 30 Prozent liegt. Eine für den Endverbraucher zwar erfreuliche Entwicklung, für die Hersteller jedoch ein Desaster, dem sie mit teilweise obskuren Maßnahmen entgegensteuern. Durch schnellen Produktwechsel glauben einige Anbieter, dass sie den Kunden zum Kauf verleiten können. Gleichzeitig bekommen sie damit unverkäufliche Altlasten, die die Handelspartner sehr viel Lager(lehr)geld kosten. Diese immer kürzeren Lebenszyklen, die sich jetzt nicht mehr auf Produktverbesserungen abstützen, sondern nur marginale optische Änderungen sind, heizen das Preisdumping noch an. Die Altlasten werden verramscht. Für den Endverbraucher, der statt technologischer Neuheiten nur kosmetische Überarbeitungen erworben hat, ist diese Situation besonders nachteilig. Lagerhaltung, Garantie und Ersatzteile werden erfahrungsgemäß nicht mehr gewährleistet.
 
Dieses absurde Geschäftsgebaren können viele Firmen auf die Dauer nicht durchhalten.
 

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