Exklusiv-Test: Creek Evolution 5350

0
1066

Britische Entwicklungskunst

„Designed in the UK“ verrät ein kleiner Schriftzug auf der Vorderseite des Creek. Der Ruf englischer Audioentwickler reicht weit und so ist Creek vielen ein Begriff. Wir wollten wissen, ob der Vollverstärker diesem guten Ruf gerecht wird.

Es ist die erste Begegnung, die wir mit einem Vollverstärker von Mike Creek haben. Seit 30 Jahren ist dieser Mann aus dem englischen Leeds in der Grafschaft West Yorkshire stetig dabei, seine Verstärker, CD-Player und Phonovorstufen weiter zu optimieren. Der Vollverstärker Evolution 5350 bildet die mittlere Angebotsstufe im Verstärker-Portfolio von Creek Audio. Ein Grund mehr, sich das sympathische Gerät genauer anzuschauen.
 
Ganz im Look der Zeit wird die Vorderseite von einer 12 Millimeter starken, gebürsteten Aluminiumfront geschmückt. Diese beherbergt einen griffigen Endlosdrehgeber für die digital gesteuerte Lautstärkekontrolle via Burr-Brown-PGA2311-Chip. Dieser übernimmt, ohne Abweichungen zwischen den Stereokanälen, eine analoge Regelung. Zwei OPA2134-High-End-Operationsverstärker desselben Herstellers managen die Vorverstärkung nach der relaisgesteuerten Eingangswahl der fünf Stereo-Cinch-Eingänge.

Gesteuert wird diese über einen kleinen Drehknopf links auf der Front. Die Signalwege sind wirklich sehr kurz gehalten und auf eine Klangregelung wurde gänzlich verzichtet. Ein Tape-Einschleifpunkt, die Mute-Funktion und zwei schaltbare Lautsprecherpaare werden über dezente Metalltaster gesteuert.
 
Selbst an die Einbindung in ein Surround-Set up wurde mit einem AV-Input gedacht und ein Vorstufenausgang kann sogar noch eine zusätzliche Endstufe steuern – sehr schön! Aber auch die Nachrüstung einer optionalen Phonoplatine wurde nicht vergessen. Was vielleicht fehlt, ist ein symmetrischer Eingang. Mit einem dimmbaren Vakuum-Fluoreszenz-Display wird schnell und übersichtlich über die Quellenwahl informiert.

Auch sehr erfreulich ist ein echter Netzschalter auf der Front sowie – manchmal braucht man ihn doch – ein Kopfhöreranschluss. Die Rückseite hat eine von außen zugängliche Feinsicherung und vier Paare an vollisolierten Lautsprecherterminals zu bieten.
 
Im Inneren überzeugt ein üppiges Netzteil bestehend aus einem großen Ringkerntrafo mit angegebenen 350 Voltampere, mehrfachen Gleichrichterschaltungen und einer Ansammlung von schnell nachladenden Kondensatoren mit insgesamt 44 000 Mikrofarad für die Endstufen. Zwei symmetrische Betriebsspannungen für die Endstufen, eine hohe symmetrische Spannung für die Vorstufe mit eigenen Spannungsreglern und weitere Hilfsspannungen für das Display werden geboten.

Kommentare im Forum