Exklusiv-Test: Die Surround-Endstufe NAD T 977

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Reine Klanggewalt

Der interessierte Leser hat in der vorangegangenen Ausgabe die Vorstellung des NAD-T187-AV-Surround-Prozessors verfolgen können. In dieser Ausgabe können wir Ihnen den dazu passenden Verstärker mit sieben Kanälen empfehlen, den T 977.

Der Nachfolger des Modells T 975 hört auf den Namen T 977 und ist ein massives Stück Hi-Fi-Elektronik mit einem vollmodularen Aufbau im Inneren. Die Vorteile liegen vor allem im Servicefall auf der Hand. Ein starkes Stahlblech bildet die Gehäuseverkleidung für einen sehr massiven Grundrahmen, denn einige Teile sind mehr als einen Millimeter stark. Im Inneren des T 977 ist kaum noch Platz übrig. Der riesige, abgeschirmte Holmgren-Ringkerntransformator scheint für eine Dauerleistung von gut 1 100 Watt (W) ausgelegt zu sein. Die Geräteabsicherung mit 10 Ampere (A) würde demnach bis 2 300 W Leistungsaufnahme gestatten.
 
Das ist auch notwendig, wenn die NAD-PowerDrive-Technologie zuverlässig greifen soll, denn sie sorgt für eine gleichmäßige Leistungsbereitstellung für den angeschlossenen Lautsprecher – vor allem dann, wenn der Impedanzverlauf des Lautsprechers höhere Ströme von der Endstufe fordert. PowerDrive erkennt die Änderung in der Impedanz und passt die Betriebsspannung für die Endstufe daran an. Im Endeffekt kann sie dann einen höheren Strom „liefern“. Wenn es also im Film dynamisch sehr anspruchsvolle Szenen gibt, kontrolliert das Schaltungsdesign den Lautsprecher und nicht der Lautsprecher die Endstufe. Der Ausdruck der Dynamik bleibt erhalten und die üblichen Verzerrungen bleiben gering.

Im technischen Aufbau des Netzteils bedeutet das unglaublich hohen Aufwand: vier Brückengleichrichter und vier Thyristoren an Kühlkörpern, zusammen mit vier mal 20 000 Mikrofarad Siebkapazitäten. Die Übertragung der Betriebsspannung zu den Endstufenmodulen erfolgt über massive Kupferschienen, die den richtigen Querschnitt für einen großen Strom bieten. Dabei wird die Versorgung der Endstufenmodule auf der rechten Seite getrennt von denen der linken Seite vorgenommen.
 
Der Grund dafür ist schon in der rückseitigen Beschriftung zu finden. Jeweils ganz außen werden die Frontkanäle angeschlossen, der Center bildet genau die Mitte. Sehr innovativ ist die aktive Masse-Isolierung der unsymmetrischen RCA-Eingänge. Damit lassen sich auftretende Brummprobleme effektiv unterdrücken und die technische Performance ist weniger abhängig vom Nachbarmodul. Die sich daran anschließende Eingangschaltung erfolgt als Class-A-Schaltung mittels Feldeffekttransistor. Die darauffolgende Treiberstufe wird ebenfalls in Class-A ausgeführt.
 
Der T 977 verfügt zudem über eine manuelle, stufenlose Eingangssignalabschwächung gegen zu hohe Pegel am Eingang. Die Empfindlichkeit ist bei voll geöffnetem Pegelsteller so ausgelegt, dass ein Eingangssignal von –20 dBV an einer Last von 8 Ohm zu einer Leistungsbereitstellung von 1 W führt. Auch schwache Lautsprecher werden hier absolut zuverlässig bedient. Wenn man die im Labor ermittelten Messwerte betrachtet wird dies deutlich. Die technische Leistungsfähigkeit, die alle sieben Kanäle gleichzeitig bereitstellen, kann als Vorbild für andere Mitbewerber gelten.

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