Lautstärkeunterschiede bei TV-Sendern

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Laut, aber schwer zu verstehen

Unterschiedliche Lautstärken zwischen TV-Sendern und Filmen auf Blu-ray können sich äußerst unangenehm auswirken. Je nachdem, auf welche Signalquelle (Blu-ray-Player oder externen Receiver) man gerade schaltet, wird man mit Flüsterton konfrontiert oder von der Wucht der lauten Töne förmlich umgeworfen.

Für die banalste Ursache dieser Lautstärkeunterschiede zeichnen wir selbst verantwortlich: Nutzen Sie einen externen TV-Receiver und Fernseher in Kombination, wird der Lautstärkeregler am TV häufig unnötig bis zum Maximum ausgereizt und jener des externen Receivers nahe dem Minimum betrieben. Schaut man dann eine DVD oder Blu-ray, dröhnen die Lautsprecher des Fernsehers mit voller Power, da der Blu-ray-Player keinen unabhängigen Lautstärkeregler aufweist.

Tipp für bessere Tonqualität

Die wichtigste Regel lautet somit: Justieren Sie die Lautstärke ausschließlich am Fernseher oder AV-Receiver und drosseln Sie diese nicht aufseiten externer Zuspieler. Wer diesen Ratschlag befolgt, erfreut sich auch an einer besseren Tonqualität, denn reizen Sie den Lautstärkeregler des Fernsehers zu stark aus und drosseln im Gegenzug die Lautstärke der Quelle, entstehen unangenehme Verzerrungen.

Zwischen laut und leise

Der Dynamikumfang beschreibt den Unterschied zwischen den lautesten und leisesten Werten einer Tonspur. Ein Paradebeispiel dafür ist klassische Musik mit extrem leisen, aber auch sehr lauten Passagen. Popmusik kommt stattdessen stets mit derselben Lautstärke aus, was Musikkenner schnell ermüdet. Bei Kinofilmen sind die Lautstärkeschwankungen nochmals komplexer, da Filme von voluminösem Mehrkanalsound leben. Die für Kinos vorgesehene Tonabmischung wird für Blu-ray-Veröffentlichungen zwar häufig in der Dynamik gedrosselt, dennoch weisen Actionfilme ein beeindruckendes Spektrum zwischen leisem Flüstern und krachenden Explosionen auf. Besitzen Sie keine ausgewachsene Heimkinoanlage, kann sich die Dynamikfreude schnell in Hörfrust verwandeln, beispielsweise wenn die Dialoge nicht mehr zu verstehen sind und Sie permanent zum Lautstärkeregler greifen müssen.

Dynamikkompressierung nutzen

Am einfachsten ist es hierbei, in den Audioeinstellungen des Blu-ray-Players den Nachtmodus zu aktivieren. Er hebt die Lautstärke leiser Passagen an und senkt sie bei lauten ab, womit eine gleichmäßigere Geräuschkulisse erzeugt wird. Leider zeigt dieser Eingriff meist nur bei Tonspuren im Dolby-Digital-Format die gewünschte Auswirkung, ist ein Film hingegen mit DTS-Ton ausgestattet, greift die Dynamikkomprimierung des Players nicht mehr ein. Deutlich umfangreicher arbeiten die Audio-Nachtmodi in Flachbildfernsehern oder AV-Receivern, da sie den Pegel sämtlicher Tonformate abgleichen und eine zu hohe Dynamikschwankung unterbinden. Sollte die Einstellung des Blu-ray-Players nicht ausreichen, sollten Sie deshalb in den Audioeinstellungen der anderen AV-Geräte nach der Dynamikkomprimierung Ausschau halten.

Werbeunterbrechungen lauter?

Schon seit geraumer Zeit haben sich die TV-Sender dazu verpflichtet, für eine ausgewogene Lautstärke zwischen laufendem Programm und Werbeblöcken zu sorgen. Früher wurden Werbeblöcke lauter ausgestrahlt, um eingenickte Zuschauer wieder aus den Träumen zu erwecken. In jüngster Vergangenheit wurden Stimmen laut, dass sich Sat.1 und RTL nicht mehr an diese Abmachungen zu halten scheinen. Insbesondere wurden dabei die Sendungen „The Voice Of Germany“ und „Das Supertalent“ genannt. Grund genug für uns, beide Sendungen näher zu betrachten. Bei „The Voice Of Germany“ (Sat.1) herrschte bei der von uns untersuchten Folge ein recht ausgewogenes Lautstärkeverhalten. Die Werbeblöcke waren sogar um 1 Dezibel (dB) leiser als das laufende Programm. RTL sorgte indes für eine große überraschung: Der Sender strahlte die in „Das Supertalent“ eingestreuten Werbeblöcke um 4 bis 5 dB leiser aus als die eigentliche Sendung. Ein anderer Weg, um Schlafende zu wecken?

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